BRS News
Wildschweine: kein Problem für die Biodiversität, wohl aber für das Klima?
Bei der Nahrungssuche durchwühlen Wildschweine unter anderem den Boden, was zu sichtbaren Störungen der Bodenoberfläche in Grünflächen führen kann. Dies hat unterschiedliche Auswirkungen auf die Biodiversität von Pflanzen und Tieren, die diese Flächen besiedeln. Die Biodiversität der Pflanzen nimmt hierbei im Gesamten nur geringfügig ab, ohne dass eine Gefährdung der einzelnen Arten an sich erkennbar ist, informiert die Technische Universität Berlin. Problematischer könnte das Umbrechen der Böden durch Wildschweine für das Klima sein, weil dadurch im Boden gebundenes C02 freigesetzt wird. Ein Forscherteam aus Australien hat dazu erstmals eine Vorhersage (für Australien) gewagt. Danach werden durch Wildschweine verursachte Bodenstörung im Mittel 4,9 Millionen Tonnen (MMT) CO2 pro Jahr freigesetzt. Das wären 0,4% der jährlichen Emissionen aus Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft.
Weidetierhaltung: Im Schnitt enthält ein Dunghaufen 50 Käfer
![Naturschutz und Tierwohl durch Weidetierhaltung Naturschutz und Tierwohl durch Weidetierhaltung](/images/sizes/150x150/brs/broschueren/weideschild-mutterkuehe-151119.png)
Weidetiere fördern einer Studie zufolge die Käfervielfalt. Auf Bergheiden im Nordschwarzwald seien bei Untersuchungen mehr als 30 verschiedene Dungkäferarten nachgewiesen worden, teilte der Nationalpark Schwarzwald in Seebach mit. Weiderinder würden daher eine wichtige Rolle im Ökosystem spielen.
Der Bundesverband Rind und Schwein e.V. macht darauf mit einem Weideschild aufmerksam.
Studie bestätigt ökologische Vorteilhaftigkeit des Milchkartons
Milchkartons haben eine bessere Ökobilanz als Mehrwegglasflaschen und erst recht als Einwegflaschen aus Kunststoff. Darauf hat der Fachverband Kartonverpackungen für flüssige Nahrungsmittel (FKN) aufmerksam gemacht und auf eine aktualisierte Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (IFEU) verwiesen, deren zentrale Ergebnisse jetzt auch das Umweltbundesamt (UBA) bestätigt hat.
FAO baut Tierseuchen-Monitoring aus
AgE - Für eine effektivere und schnellere Bekämpfung von Tierseuchen hat die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) das 2004 gestartete Monitoring- und Warnsystem EMPRES-i
jetzt ausgebaut. Mittels dem EMPRES-i+
sollen aktive Epidemien umfassender überwacht und das Risiko der Ausbreitung von Tierseuchen besser und früher abgeschätzt werden können. Dazu habe man eine stärker vernetzte und cloud-basierte Plattform entwickelt, die Daten zur Tiergesundheit, Umwelt und Humangesundheit miteinander verknüpfe, erläuterte die FAO. Eine weiterentwickelte Analyse dieser Informationen ermögliche die zeitigere Identifizierung des Seucheneintrags und damit schnellere Präventionsmaßnahmen. Eigenen Angaben zufolge betrachtet die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (UN) das Monitoring-Tool auch als wichtigen Beitrag zur weltweiten Ernährungssicherung.
EU-Kommission hebt ASP-Sperrzone III für Brandenburger Landkreise auf
Gute Nachricht für Schweinehalter in den Landkreisen Spree-Neiße und Märkisch-Oderland: Da es dort in den vergangenen drei Monaten keine weiteren Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Hausschweinbeständen gab, stuft die Europäische Kommission die derzeit als sogenannte Sperrzone III gelisteten Gebiete zu Gebieten der Sperrzone II herab. Diese Änderung wurde am 22.10.2021 im Amtsblatt der Europäischen Union verkündet (Durchführungsverordnung (EU) 2021/1850) und trat am Samstag den 23.10.2021 in Kraft. In der Sperrzone III gibt es insgesamt acht gewerbliche Schweinehaltungen mit insgesamt rund 31.500 Schweinen. Damit verbunden sind deutliche Erleichterungen für die schweinehaltenden Betriebe in der Region. Laut Staatssekretär im zuständigen Brandenburger Verbraucherschutzministerium, Michael Ranft, werden damit für solche Unternehmen beispielsweise die Vermarktung von Schweinefleisch und die Abnahme der Schweine durch Schlachthöfe wieder besser möglich.
„Klimakiller Kuh“ ist ein irreführendes Narrativ
![(c) BRS: Windisch (c) BRS: Windisch](/images/sizes/150x150/dialogrindschwein/faktencheck-rind/fleisch/20211022-windisch-zitat.png)
Wiederkäuer gelten aufgrund ihrer Methanemission als große Klimaschädlinge. Dieses Bild ist inzwischen nicht mehr haltbar. Im Gegensatz zu CO2 wird Methan in der Erdatmosphäre innerhalb weniger Jahre wieder abgebaut und steht im Gleichgewicht mit den Emissionen, sofern die emittierte Methanmenge im Zeitverlauf konstant bleibt. Dies ist bei unseren Nutztieren der Fall, so dass deren Methanemissionen aus der Rinderhaltung in Mitteleuropa zum Temperaturanstieg nicht weiter beitragen. Insgesamt geht man davon aus, dass der Beitrag der Wiederkäuer zur Klimakrise bislang um den Faktor 3 bis 4 überschätzt wurde.
Für die Wiederkäuer selbst ist die Bildung von Methan unerlässlich, denn sie schützt das Tier vor toxischen Entgleisungen der mikrobiellen Vorgänge in den Vormägen (v.a. vor der Bildung von Alkohol). Damit stabilisiert die Methanbildung die einzigartige Fähigkeit von Wiederkäuern, faserreiche Biomasse zu verdauen und völlig ohne Nahrungskonkurrenz zum Menschen in höchstwertiges Nahrungsprotein umzuwandeln. Dieser Aspekt ist für eine klimaschonende Landwirtschaft von großer Bedeutung. So fallen im landwirtschaftlichen Pflanzenbau je Kilogramm pflanzlichem Lebensmittel mindestens vier Kilo nicht-essbare Pflanzenmasse an.
Tiertransporte: Bundesverband verurteilt einseitige Medienberichte
Der Bundesverband Rind und Schwein e.V. (BRS) spricht sich entschieden gegen eine voreingenommene Berichterstattung zu Tiertransporten aus; so geschehen jüngst im Beitrag Qual-Exporten per Schiff: Geschäft auf Kosten der Tiere
des ARD-Magazins Plusminus in der Sendung am 20. Oktober 2021. . Wir können es nicht akzeptieren, dass immer wieder bewusst einseitig über angebliche Verstöße gegen die Regelungen zum Tiertransport berichtet wird, obwohl der BRS einen Tierwohlstandard für Transporte entwickelt hat, der eine tierwohlkonforme Behandlung und Versorgung der Tiere transparent macht
, so die BRS-Geschäftsführerin Dr. Nora Hammer, und weiter wir haben bereits mehrfach auf den Tierwohlstandard aufmerksam gemacht und erwarten diesen Tierwohlstandard in einer ausgewogenen Berichterstattung auch angemessen zu berücksichtigen
.
Endliche wieder Bundeswettbewerbe
![DSC 3371
© Dorothee Warder DSC 3371
© Dorothee Warder](/images/sizes/150x150/brs/jungzuechter/bundeswettbewerb-2021/dsc-3371.jpg)
Nach langem Warten fand vom 8.-10. Oktober das diesjährige Bundesjungzüchtertreffen in Osnabrück statt. In der Halle Gartlage begann am Freitag um 10:00 Uhr der Auftrieb für 95 Teilnehmer und ihre Rinder aus ganz Deutschland. Schon am späten Nachmittag ging es für die jungen Teilnehmer im Clipping Wettbewerb um die ersten Platzierungen. Sieger Jung wurde Fenna Gödecker (MAR) vor Clemens Kumlehn (MAR). Im Anschluss bekamen dann die älteren Teilnehmer die Chance den Richter Jürgen Hoffmann zu überzeugen. Dies gelang bei den älteren Teilnehmern Marvin Pacholke (MAR) vor Devon Lohmöller (MAR). Nachdem am Samstagvormittag der Weser-Ems-Entscheid der Jungzüchter OHG, VOST und MASTERRIND abgehalten wurde, ging das Programm mit dem Typwettbewerb am Abend weiter. Richter Alexander Braune hatte an diesem Abend keine einfache Aufgabe, aber entschied sich letztendlich für das Rind Bunga Bunga (Denver) von Höven Holsteins, als Sieger Jung. Der Reservesieg ging an Loh Louvre (Cash) von Andreas Lohmöller. Bei den älteren Rindern kürte Alexander Braune das Rind FG London (Unstopabul) aus dem Stall von Henrik Wille zum Sieger-Rind. Reservesieger in dieser Altersklasse wurde Hat Oklahoma (Avatar Red) von der J.&B. Hatke GbR.
Den Abschluss des Bundesjungzüchtertreffens bildete am Sonntag der Vorführwettbewerb. Dieser wurde von Andrea Uhrig aus Hessen gerichtet. Als Sieger Jung kürte sie an diesem Tag Fenna Gödeker (MAR) vor Mellisa Bange (RUW). Bei den älteren Teilnehmer siegte Carina Nölker (OHG) vor Erik Büscherhoff (MAR).
Der VdJ freut sich sehr über dieses erfolgreiche Treffen, was in Zusammenarbeit mit dem Osnabrücker Herdbuch und dem Jungzüchterclub Osnabrück auf die Beine gestellt wurde und bedankt sich herzlich bei allen Sponsoren und Unterstützern.
BayWa Agrar/Technik kompensiert CO2-Emissionen ihres gesamten Fuhrparks
Gemeinsam mit den regionalen Landwirten den Klima-, Gewässer- und Artenschutz angehen – das will die BayWa Spartenregion Agrar/Technik in Franken als Klima-Patin
der Initiative Klima-Landwirt (IKL). Konkretes Ziel der BayWa Agrar/Technik Franken ist, die gesamten CO2-Emissionen ihres Fuhrparks zu kompensieren. Erreicht werden soll dies im Schulterschluss mit der Landwirtschaft und mit einer gezielten Humusbewirtschaftung landwirtschaftlicher Böden. Denn Humus liefert großes Potenzial bei der Speicherung von Kohlenstoff im Boden und trägt so zum Klimaschutz bei. Damit zahlt das Projekt auch auf die Klimastrategie des BayWa Konzerns ein, der Klimaneutralität bis 2030 anstrebt.
Die BayWa Agrar/Technik Franken betreibt über 140 Kundendienstfahrzeuge, Stapler, LKW und Mietfahrzeuge sowie 118 Dienstwägen an ihren 72 Standorten. Insgesamt fallen jährlich rund 1.500 Tonnen CO2 an. Um diese zu kompensieren, werden im Rahmen dieses IKL-Projekts Landwirte aus Franken und angrenzenden Regionen auf insgesamt rund 600 Hektar Ackerfläche die Humusbewirtschaftung gemäß den Richtlinien und Vorgaben des IKL-Projekts durchführen.
Meistro informiert: EEG-Umlage sinkt 2022 - Netzentgelte steigen
Meistro - Die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber haben mitgeteilt, dass die EEG-Umlage im kommenden Jahr um rund 43 Prozent auf 3,723 Cent pro Kilowattstunde sinken wird - um 2,777 ct/kWh gegenüber dem Vorjahr (6,500 ct/kWh). Die EEG-Umlage ist allerdings nur ein Bestandteil des Endpreises. Daher wird damit gerechnet, dass der Rückgang die Stromkosten allenfalls stabilisieren, nicht aber senken wird. Insbesondere die Beschaffungskosten der Energieversorger waren zuletzt deutlich gestiegen. Eine Mehrbelastung beim Strompreis droht ebenfalls aufgrund steigender Netzentgelte von etwa 4%. Diese Zahl ist vorläufig. Spätestens am 31. Dezember 2021 werden die endgültigen Netzentgelte für 2022 veröffentlicht.