BRS News
Baden-Württemberg legt Grundstein für neuartiges Forschungszentrum „HoLMiR“
Mehr Tierwohl und Tiergesundheit, mehr Klimaschutz und weniger Umweltbelastung: Diese Ziele verfolgen Forscher:innen der Universität Hohenheim in Stuttgart mit einem neuen Ansatz: Sie erforschen das Wechselspiel zwischen Nutztieren und den Millionen Mikroorganismen in ihrem Verdauungstrakt. Bund und Land unterstützen die Universität mit dem Bau eines einzigartigen Forschungszentrums für rund 52 Mio. Euro. Zu den Highlights gehören sogenannte Respirations-Kammern, mit denen sich die Zusammensetzung der Atemluft ausgewachsener Kühe analysieren lässt und High-Tech-Labore für Genanalysen, Molekularbiologie und die Simulation differenzierter Körpervorgänge. Um die Förderung zu erhalten, musste sich das Hohenheim Center for Livestock Microbiom Research (HoLMiR) in einem harten Wettbewerb als wissenschaftliches Zentrum überregionaler Bedeutung nach Art 91b des Grundgesetzes durchsetzen.
Haltungskennzeichnung trotz Kritik durchgewunken
Gestern hat das Bundeskabinett dessen Gesetz zur Kennzeichnung von Lebensmitteln mit der Haltungsform der Tiere, von denen die Lebensmittel gewonnen wurden
– kurz Tierhaltungskennzeichnungsgesetz – zugestimmt. Die erste Lesung im Bundestag ist noch für dieses Jahr geplant und damit könnte bereits ab dem kommenden Sommer eine Kennzeichnung nach Haltungsform für inländisches Schweinefleisch zur Pflicht werden.
Selten gab es einen Gesetzesentwurf, der so von der gesamten Wirtschaft incl. Lebensmittelhandel einhellig kritisch beurteilt worden ist. In der aktuellen Form führt der Entwurf zu Wettbewerbsverzerrungen, dient dem Tierschutz nicht und setzt den Strukturwandel fort. Selten war ein Ministerium so resistent gegenüber Expertenmeinungen.
FBF Fachtagung: Neue Herausforderungen erfordern neue Wege
Unter dem Titel Aspekte der Nachhaltigkeit für die Ausrichtung der FBF-Mitgliedsorganisationen – ökonomisch, ökologisch und sozial
fand die zweite Fachtagung des Fördervereins Bioökonomieforschung e.V. (FBF) am 6. Oktober 2022 in Kassel-Wilhelmshöhe statt. Der FBF freute sich über das große Interesse seiner Mitglieder.
Ceres Award: Frieder Meidert gewinnt in der Kategorie "Rinderhalter"
Das Geschäftsmodell des Betriebs von Frieder Meidert fußt auf zwei Standbeinen und einem Tanzbein. Denn während Rindermast und Viehvermarktung das Auskommen des Betriebs sichern, ist dem Landwirt der Bauernhofkindergarten eine Herzensangelegenheit. Bei allem was der 47-Jährige tut, ist ihm das Verwurzeltsein in der Region und Gesellschaft wichtig. Das gilt sowohl für den Viehhandel, aber auch für die Rindermast. Für ihren Stall erhielt Meidert 2015 den bayerischen Tierwohlpreis. Seit September 2021 betreibt der Integrationskindergarten Soyen auf dem Betrieb einen Bauernhofkindergarten. Dabei sind die Kinder regelmäßig im Stall und füttern Kälber, Schweine und Hühner. Damit macht der Landwirt nicht nur viele Kinder glücklich, sondern er vermittelt Landwirtschaft ganz praktisch.
Ceres Award: Andreas Sprengel gewinnt in der Kategorie "Schweinehalter"
Der 50-jährige Landwirt ist ein Allrounder. Er hält nicht nur 410 Sauen und 3.000 Mastschweine im geschlossenen System. Sondern er verarbeitet die schlachtreifen Schweine auch zum Teil in der eigenen Hofschlachterei zu Fleisch- und Wurstwaren für den Hofladen mit angeschlossenem Hofcafé. Der Betrieb mit Ackerbau und Biogasanlage wirtschaftet nach dem Kreislaufprinzip. Zum Beispiel wird die Gülle per Leitungssystem in die Biogasanlage geleitet. Der hier produzierte Strom und die Wärme kommt in den Ställen und Wohngebäuden zum Einsatz. Andreas Spengel verfolgt ein strenges Tierwohlkonzept. Die Schweine haben einen intakten Ringelschwanz und stehen in einem Außenklimastall mit ständigem Zugang zu Stroh und anderen Wühl- und Spielmaterialien.
Die Sieger des CeresAward 2022 stehen fest
Die Nacht der Landwirtschaft
ist gestern Abend in Berlin zu Ende gegangen. Dort wurden die Sieger des CeresAward 2022 in den zehn Einzelkategorien bekannt gegeben. Die Jury musste aus insgesamt 30 Finalisten wählen.
In der Kategorie Rinderhalter
gewann Frieder Meidert und in der Katergorie SChweinehalter
Andreas Sprengel. Alle Gewinner finden Sie hier.
Verbände fordern staatliches Ankaufprogramm für Fleisch aus ASP-Sperrzonen
Die Folgen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Deutschland sind für die betroffenen Tierhalter, aber auch für die nachfolgenden Stufen dramatisch. Darin sind sich der Deutsche Bauernverband (DBV) sowie Fach- und Handelsverbände einig. Gemeinsam haben sie jetzt einen Forderungskatalog zum Abmildern der Folgen künftiger ASP-Ausbrüche veröffentlicht. Eine Situation wie jüngst in den Landkreisen Emsland und Grafschaft Bentheim kann sich jederzeit wiederholen. Um künftig besser vorbereitet zu sein, ist Unterstützung durch die Politik gefragt
, erklärte Ehlers gegenüber dem Landvolk-Pressedienst. Die in ASP-Restriktionszonen gelegenen Schweinehalter sind nicht Verursacher, sondern Leidtragende dieser Situation.
Video "Dialog Milch": Sind Kühe klimaschädlich?
DIALOG MILCH hat Haus Riswick besucht, das Versuchs- und Bildungszentrum der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen bei Kleve. Hier arbeitet Martin Otten mit seinen Kolleginnen und Kollegen zu verschiedenen Fragen rund um Milchkuhhaltung und Klima. Fazit des Besuchs: Wer nachfragt, bekommt interessante Antworten zu einem spannenden Thema!
Dr. Gero Hocker diskutiert mit dem Landesverband Niedersächsischer Schweineerzeuger
LNS - Am 06. Oktober traf sich der Landesverband Niedersächsischer Schweineerzeuger (LNS) mit dem Sprecher für Landwirtschaftspolitik in der FDP-Bundestagsfraktion, Dr. Gero Hocker, zu einem Meinungsaustausch. Dabei ging um die Misere am Schweinemarkt und die Afrikanische Schweinepest.
Startschuss für die LKV-Tierwohl App
Gesetzlich relevante Tierwohl-Indikatoren dokumentieren und direkt mit anderen Tierdaten verknüpfen. Die neue LKV-Tierwohl App macht‘s kostenlos möglich. Die Daten bleiben dabei im Eigentum des Landwirts. Der erste Vorsitzende des LKV Bayern Josef Hefele gibt den Startschuss für diese Innovation der Selbsthilfeorganisation. Mit der LKV-Tierwohl App erweitert die Selbsthilfeorganisation die Unterstützung der Milcherzeuger bei der gesetzlich vorgeschriebenen betrieblichen Eigenkontrolle. Auf dem Betrieb von Anton Huber aus Eurasburg hat der LKV Vorstand am 06.10.2022 den Startschuss für die LKV-Tierwohl App gegeben. Tierärztin Sabine Rudin demonstrierte die App und brachte es auf den Punkt: Relevante TierwohlIndikatoren wie Körperkondition, Gangbild und Sauberkeit können einfach und schnell im Stall erfasst werden. Bilder und Videos geben den Tierhaltern Orientierung.