BRS News

17.08.2018

Gutachten: Bewegungsbuchten beeinflussen Wirtschaftlichkeit der Ferkelerzeuger erheblich

Thünen Insitut: Kosten von Tierschutzvorgaben in der Ferkelerzeugung

Das Thünen-Institut hat auf der Grundlage von Benchmarkzahlen die ökonomischen Folgen einer Haltungsumstellung in der Ferkeleerzeung untersucht. Für einen typischen nordwest-deutchen Betrieb wurden die ökonomischen Folgen einer Gruppenhaltung im Deckzentrum und einer Abferkelung in sog. Bewegungsbuchten kalkuliert.
Dabei wurden vier Szenarien unterstellt:

  • Szenario 1: Bestandserhaltung (Gebäudeerweiterung aufgrund des erhöhten Platzbedarfs)
  • Szenario 2: Abnahme des Bestandes (Nutzung des bestehenden Stallbereichs)

mit drei verschiedenen Varianten in beiden Szenarien wurden untersucht

  • Variante 1: Erhöhung der Arbeitszeitanforderungen
  • Variation 2: Anstieg der Rate der erfolglosen Insemination
  • Variante 3: Anstieg der Ferkelsterblichkeit.

In allen Szenarien und innerhalb der Varianten verchlechtert sich die Wirtschaftlichkeit der Betriebe erheblich.
Nach Meinung des Bundesverbandes sprechen die Ergebnisse dafür, den Abferkelbereich mit der bevorstehenden Änderung der Tierschutznutztierhaltungsverordnung zunächst nicht anzupacken ((bzw. nur für Neubauten), um die Wirtschaftlichkeit der deutschen Ferkelerzeuger nicht noch weiter negativ zu beeinflussen. Insbesondere die Ergebnisse aus der Variante 3 machen deutlich, dass hier noch erheblicher Forschungsbedarf besteht, bevor praxistaugliche Haltungssysteme in Modell- und Demonstrationsbetrieben getestet werden können. Dies bestätigen auch die Untersuchungsergebnisse des Österreichischen Großversuchs ProSau.

 

17.08.2018

Ferkelkastration bleibt wichtig

Schweine werden gehalten, damit Menschen das Fleisch der Tiere als wertvolles Lebensmittel genießen können. Daran erinnert der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) alle Beteiligten bei der Diskussion um die Zukunft der Ferkelkastration in einer Pressemeldung vom 17. August 2018.
Allein aus diesem Grund würden die männlichen Ferkel seit Jahrhunderten kastriert, da es bei der Zubereitung des Fleisches unkastrierter männlicher Tiere zu unangenehmen Fleischgeruch kommen könne. Dieser Geruch kann bei männlichen Tieren mit dem Eintritt der Geschlechtsreife in unterschiedlicher Ausprägung auftreten und wird auch nicht von allen Verbrauchern gleichermaßen wahrgenommen. Aus vorbeugendem Verbraucherschutz und zur Ressourcenschonung werden daher weltweit Jungferkel kastriert - in Deutschland unter Schmerzmitteln. Auf die Kastration männlicher Ferkel werden Landwirte deshalb auch kaum verzichten können, bestätigt der RLV die aktuelle Marktsituation, und er fordert daher weitere Anstrengungen zur Eröffnung praktikabler Alternativverfahren, wie sie derzeit in skandinavischen Ländern durch qualifizierte Landwirte und mit Unterstützung von Tierärzten und Politikern angeschoben werden.
 

17.08.2018

Toplisten der Rassen ohne RZF

Jedes Jahr im Sommer werden die Toplisten der Rassen ohne RZF veröffentlicht. In diesen Listen werden Tiere genannt, die durch Kombination ihrer Bewertung und Leistung hervorstechen. Damit werden die besten Bullen und Kühe, die sich in der Praxis besonders bewährt haben, herausgestellt.
Der Bundesverband Rind und Schwein e.V. hat die aktuellen Listen für Bullen und Kühe soeben veröffentlicht.
 

17.08.2018

Kastration: Bundes- und EU-weit einheitlich schulen

Der Ruf nach der Zulassung des Vierten Weges, der Lokalanästhesie, als Alternative zur betäubungslosen Ferkelkastration wird in der Praxis immer lauter. Denn die drei bisher anerkannten Verfahren, Ebermast, Improvac-Behandlung und Vollnarkose per Nadel oder Isofluran-Inhalationsnarkose, werden bis zum 1. Januar 2019 allein nicht flächendeckend zum Einsatz kommen können.
Um rechtzeitig vorbereitet zu sein, haben die Schweinegesundheitsdienste Bayern und Niedersachsen zum Vierten Weg bereits erste Schulungskonzepte erarbeitet. Die Vorschläge lehnen sich eng an die Erfahrungen in Schweden und Dänemark an. Experten warnen jedoch vor individuellen, lediglich regional gültigen Konzepten, die vom Wohlwollen und der Erfahrung des jeweiligen Kreisveterinärs abhängig sein könnten.
 

16.08.2018

Es braucht keine proteinangereicherten Lebensmittel

Eine höhere Proteinzufuhr geht tatsächlich mit einer länger andauernden Sättigung einher. Wer also mehr Protein isst, hat weniger Hunger und nimmt folglich weniger Kalorien zu sich. Eine Diät mit hohem Proteinanteil kann daher zu einer stärkeren Gewichtsabnahme im Vergleich zu einer Kost mit niedrigem Proteinanteil führen, informiert der Informationsdienst Ernährung in Baden-Württemberg.
Eine Scheibe Vollkornbrot mit einer Scheibe Käse belegt, eine Portion Kartoffeln mit Erbsen und dazu eine Hühnerbrust (oder ein kleines Schweineschnitzel - Anm. der Red.) liefern zusammen bereits mehr als 60 Gramm Protein. Das entspricht der empfohlenen täglichen Zufuhr eines 75 Kilogramm schweren jungen Erwachsenen. Ein Zusatz von Molkenproteinen, Soja-, Erbsen- oder Weizen-Eiweiß, wie in proteinangereicherten Produkten zu finden, ist da nicht nötig.
 

16.08.2018

QS: Eingesetzte Antibiotikamengen erneut gesunken

Im Jahr 2017 ist die eingesetzte Antibiotikamenge bei schweine-, geflügel- und mastkälberhaltenden Betrieben im QS System nochmals gesunken. Auch für die Verbrauchszahlen der Fluorchinolone, einer Antibiotikagruppe, die für die Humanmedizin von besonderer Bedeutung sind, konnte erneut ein Rückgang festgestellt werden. Ein deutliches Zeichen für den sorgfältigen und verantwortungsvollen Antibiotikaeinsatz von Tierärzten und Tierhaltern.
 

16.08.2018

Zwischenfrüchte auf ökologischen Vorrangflächen können genutzt werden

Vor dem Hintergrund der anhaltenden Trockenheit und des damit verbundenen Futtermangels sollen die bundesrechtlichen Vorgaben zum Zwischenfruchtanbau auf ökologischen Vorrangflächen (öVF) noch für dieses Jahr gelockert werden. Die geplante Änderung der Direktzahlungen-Durchführungsverordnung (DirektZahlDurchfV) sieht vor, dass in Gebieten mit ungünstigen Witterungsbedingungen im Jahr 2018 die öVF-Zwischenfrüchte bereits acht Wochen nach Aussaat zu Futterzwecken genutzt werden können. Diese Regelung soll für ganz Niedersachen und Bremen zum Tragen kommen.
Wichtig ist, dass nun ausgesät werden kann und hoffentlich ausreichend Niederschläge fallen, damit noch möglichst viel Futter nachwächst.

 

16.08.2018

Kleinere Tierhalter resignieren vor dem Wolf

LPD - Die große Zunahme der vom niedersächsischen Wolfsbüro gemeldeten Wolfspopulation bestätigt die vorab von Tierhaltern betroffenen Vermutungen. Der Wolf hat hierzulande - außer dem Straßenverkehr - keine Feinde, die seine Ausbreitung einschränken könnten, kommentiert Landvolkvizepräsident Jörn Ehlers. Landesweit wurden nach aktuellen Zahlen für Niedersachsen 18 Wolfsrudel gemeldet, die Landesjägerschaft Niedersachsen schätzt die Zahl der in Niedersachsen lebenden Wölfe für das Jahresende auf ungefähr 250 Tiere, das wären 100 mehr als ein Jahr zuvor.
Nach Pressemeldung des Landvolkes Niedersachsen führe das dazu, dass sich kleinere Tierhalter auf kurz oder lang von Schafen, Ziegen oder anderen Weidetieren trennen würden. Die große Euphorie, die einige Gruppen mit der Rückkehr des Wolfes verbreiten, führt bei den betroffenen Tierhaltern leider eher zu Resignation, bedauert Ehlers. (LPD 61/2018)
 

15.08.2018

"Bauernkind" und stolz drauf

(c) Bauernkind In letzter Zeit wurde verstärkt über das Mobbing von Bauernkindern debattiert. Bundesweite Beachtung fand eine Umfrage, die die Vorsitzende des Landfrauenverbandes Württemberg-Hohenzollern Juliane Vees zum Thema Mobbing an Bauernkindern initiiert hatte.

Jetzt werden die Bauernkinder selber aktiv: fünf Freunde schufen eine Kollektion von Pullovern mit dem Schriftzug Bauernkind. Nicht als Trotzreaktion, sondern um mit den Pullovern Bauernkind mit Verbrauchern ins Gespräch zu kommen. Das finden wir mutig, und es verdient Respekt - und vor allem: Käufer: In diesem Sinne: bauernkind an, Brust raus und ab nach draußen. Nur durch Dich wird unsere Idee Wirklichkeit.
 

15.08.2018

2018 – ein außergewöhnliches Vegetationsjahr: Konsequenzen für die Milchkuhfütterung

Proteinmarkt - Futter im Norden und Osten Deutschlands ist von Woche zu Woche aufgrund anhaltender Trockenheit immer knapper geworden. Stellenweise gab es seit der Maisaussaat Ende April 2018 keine nennenswerten Niederschläge mehr. Im Mais fand das Fahnenschieben Mitte Juli in z.T. nur 1,50 m Höhe statt, was das Ende des Massenwachstums bedeutete. Anfang August haben, besonders in den östlichen Bundesländern, zahlreiche Maispflanzen ihr Wachstum eingestellt. Frau Prof. Dr. Katrin Mahlkow-Nerge von der Fachhochschule Kiel zeigt unterschiedliche Fütterungsstrategien für verschiedene Grundfuttersituationen auf und gibt praktische Empfehlungen für die Rationsgestaltung. Den Fachartikel zu diesem Thema finden Sie im Internetportal von Proteinmarkt.
 

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