BRS News
Fahrverbote: Grenzwerte und Messstationen überprüfen
hib - Die AfD-Fraktion fordert angesichts drohender und bereits verhängter Fahrverbote für Dieselfahrzeuge unter anderem, den europäischen Grenzwert für Stickstoffdioxid sowie die Standorte der Messstellen in Deutschland zu überprüfen. In einem Antrag (19/6060) verweist die Fraktion unter anderem darauf, dass der Grenzwert nicht ausreichend toxikologisch begründet sei. Zudem gebe es in den Kriterien zur Aufstellung der Messstationen einen signifikanten Spielraum
. Dies führt in der Praxis zu massiven Defiziten bei der Vergleichbarkeit der gemessenen Stickstoffoxidwerte. Zudem wird zu Recht beklagt, dass der Standort der Messstationen nur eingeschränkte Aussagen über die tatsächliche Exposition der Menschen zulassen
, heißt es in dem Antrag.
Fast überall sinken die Produktionskosten, nur in Deutschland nicht
InterPIGist eine Expertengruppe aus landwirtschaftlichen Betriebswirtschaftern der wichtigsten Schweineerzeugerländer (EU, Brasilien, Kanada und den USA). Das Gremium trägt jedes Jahr Produktions- und Wirtschaftsdaten zusammen, die im InterPig-Report veröffentlicht werden. Aus Deutschland stammen die Daten aus der Datenbank der Erzeugerringe.
Soeben wurde der Bericht mit Daten aus 2017 veröffentlicht. Während die Produktionskosten in Brasilien und Amerika bei einem Euro / kg Schweinefleisch liegen, lagen die mittleren Produktionskosten in Europa bei rd. 1,55 €/kg. Aber auch innerhalb Europas gibt es große Unterschiede. In Dänemark lagen die Kosten mit rd. 1,38 € / kg am niedrigstenm, während sie in Italien mit 1,88 € / kg am höchsten waren.
Mehr Bioplastik führt nicht zwingend zu mehr
idw - Bioplastik wird gerne als umwelt- und klimafreundliche Alternative zu herkömmlichen Kunststoffen auf Erdölbasis vermarktet. Eine Analyse der Universität Bonn legt nun aber nahe, dass eine Umstellung auf pflanzenbasierte Kunststoffe weniger positiv wirken könnte als gedacht. So dürfte eine steigende Nutzung von Bioplastik den weltweiten Ausstoß von Treibhausgasen zunächst sogar erhöhen. Die Studie erscheint in denEnvironmental Research Letters, ist aber bereits online abrufbar.
F.R.A.N.Z.-Projekt mit Deutschem Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet
Das Dialog- und Demonstrationsprojekt F.R.A.N.Z. der Umweltstiftung Michael Otto und des Deutschen Bauernverbandes (DBV) wurde mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2019 in der KategorieForschungausgezeichnet. Die Jury würdigte insbesondere die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Naturschutz sowie den frühen Praxis-Check und die gleichzeitig intensiven wissenschaftlichen Untersuchungen der entwickelten und erprobten Biodiversitätsmaßnahmen. Die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V., die diese Auszeichnung unter anderem in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung verleiht, überreichte den Preis gestern in Düsseldorf.
Bundesregierung befürwortet Tiergesundheitsdatenbank
hib - Die Bundestagsfraktion DIE LINKE hatte am 25. Oktober 2018 eine kleine Anfrage zur Verbesserung der Tierschutzmaßnahmen und -kontrollen in der Nutztierhaltung an die Bundesregierung gerichtet (Drucksache 19/5277). Darin bezieht sich Fraktion auf Ergebnisse jüngerer Studien sowie Schlachttier- und Fleischuntersuchungen, die auf Defizite im Tierschutz hindeuteten und fragt nach der Etablierung einer Tiergesundheitsdatenbank. Seit dem 9. November 2018 liegt die Antwort der Bundesregierung vor (Drucksache 19/5649). Aus der Antwort auf die kleine Anfrage geht hervor, dass die Bundesregierung der Einführung einer Tiergesundheitsdatenbank, wie sie die Bundestierärztekammer (BTK) vorgeschlagen hat, positiv gegenüberstehe. Zuvor müsse allerdings die Zielsetzung einer solchen Datenbank klargestellt, geeignete Parameter identifiziert und datenschutzrechtliche Fragen einbezogen werden. Die Abstimmungen zwischen Bund und Ländern zu diesen Fragen seien bereits aufgenommen worden. Bisher jedoch ohne kon-krete Ergebnisse.Handel stimmt für das freiwillige, dreistufige staatliche Tierwohlkennzeichen trotz eigener Labelbestrebungen
Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, hat sich mit Vertretern des Bundesverbandes des Lebensmittelhandels, der Unternehmen des Einzelhandels und der Gastronomieverbände zum Tierwohlkennzeichen ausgetauscht. Das staatliche Tierwohllabel wird dem BMEL zufolge keine Haltungskennzeichnung sein. Die Anforderungen sollen stattdessen sowohl ressourcen-, als auch management- und insbesondere tierbezogene Kriterien umfassen. Bereits in der Eingangsstufe sollen die Anforderungen über dem gesetzlichen Mindeststandard liegen.Damit folgen das MInisterium und der Handel der Expertenmeinung, dass Haltungssysteme nicht automatisch mehr Tierwohl bedeuten. Wichtig sind objektive, wiederholbare und messbare Kritierien, wie z.B. Organbefunde oder eine Tiergesundheitsdatenbank. Etwas überraschend in diesem Zusammenhang ist die Ankündigung verschiedener Lebensmittelkonzerne, zur Grünen Woche eigene Haltungskennzeichen zu platzieren, die sich grundlegende von dem staatlichen Label unterscheiden und keine Tierindikatoren beinhalten sollen.
Kastration: Düsser Ergebnisse zur Lokalbetäubung
©SuS - Der Düsser Versuch zur Ferkelkastration unter lokaler Betäubung zeigt, dass moderne Anästhetika den Tierschutz verbessern können. Die Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt der Uni München, des Schweinegesundheitsdienstes NRW (SGD) und des Versuchs- und Bildungszentrums Haus Düsse wurden kürzlich vorgestellt.Die Düsser Studie hat unter den Fachleuten Diskussionen ausgelöst. Drei Fachtierärzte schildern ihre Position, wie die lokale Betäubung weiterentwickelt werden müsste. Den kompletten Bericht
Kastration: Lidocain lindert Schmerzsowie die Statements der Experten lesen Sie in der SUS 6/2018.
Quiz zur Ödemkrankheit
©SuS - Die Ödemkrankheit oder Colienterotoxämie ist eine weltweit verbreitete und verlustreiche Infektionskrankheit von Schweinen, die mit der Bildung von Ödemen einhergeht. Die Krankheit wird durch das Shigatoxin verursacht, welches von einem spezifischen Virotyp von Escherichia coli, genannt STEC, gebildet wird. Das Shigatoxin (Stx2e) und F18ab-Fimbrien fungieren als Virulenzfaktoren.Testen Sie Ihr Wissen zur Ödemkrankheit.
Land Niedersachsen muss Ausweisung von Landschaftsschutzgebieten aufheben
Das Ausweisen von Landschaftsschutz-Verordnungen ist ein beliebter Weg, um investitionswilligen Landwirte Baugenehmigungen zu versagen. Jetzt aber hat das Oberwaltungsgericht Lüneburg einem Landwirten Recht gegeben, dass das LandschaftsschutzgebietSollingvorland-Wesertalnicht rechtmäßig sei (OVG Lüneburg , Urteil vom 04.12.2018 - 4 KN 77/16).
Der Senat hat in seinem Urteil u.a. festgestellt, dass das absolute Bauverbot gegen das
Übermaßverbotverstoße. Ein
präventives Bauverbot mit Erlaubnisvorbehaltdagegen wäre verhältnismäßig gewesen. Die Revision wurde nicht zugelassen.
Import verschiedener Eiweißquellen auch künftig unverzichtbar
DVT - Der Deutsche Verband Tiernahrung e. V. (DVT) begrüßt den am 22. November 2018 veröffentlichten Bericht der Europäischen Kommission über die Entwicklung von Pflanzenproteinen in der Europäischen Union (EU). Das politische Interesse am EU-Eiweißplan zeigt sich sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene. Das Thema wurde im Frühjahr bereits bei seiner Ankündigung vom europäischen Verband der Mischfutterindustrie (FEFAC) aufgegriffen. FEFAC hat dazu ein Positionspapier veröffentlicht, das der DVT unterstützt. DVT-Geschäftsführer Dr. Hermann-Josef Baaken:Verfügbarkeit, Qualität und Wettbewerbsfähigkeit von pflanzlichen Eiweißen sind die Rahmenbedingungen und zu fördern. Die Hersteller von Tiernahrung werden sich an Lösungen zur Eiweißversorgung aktiv beteiligen. Dazu gehören auch Alternativen zu den herkömmlichen Eiweißpflanzen.Der DVT weist gleichzeitig darauf hin, dass solche Lösungen wirtschaftlich sinnvoll sein und den Anforderungen an die Qualitätssicherung gerecht werden müssen.
Wir müssen außerdem erkennen, dass auf absehbare Zeit der Import verschiedener Eiweißquellen unverzichtbar ist. Dazu hat die europäische Futtermittelwirtschaft die Leitlinien für die nachhaltige Sojabeschaffung entwickelt, die heute bereits hohe Akzeptanz genießen, so Baaken. Nach DVT-Erhebungen bei den Verbandsmitgliedern wird derzeit rund 60 Prozent des Sojaschrots in Deutschland mit Nachhaltigkeitszertifizierungen auf der Basis der FEFAC-Leitlinien eingesetzt.