BRS News
Regionalität ist vielen Verbrauchern wichtiger als „Bio“
Regional ist das neue Bio: Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie, die die Hochschule Albstadt-Sigmaringen gemeinsam mit der Ostschweizer Fachhochschule (OST) durchgeführt hat. Hintergrund ist das durch die Internationale Bodensee-Hochschule (IBH) geförderte Projekt Erhöhte Wertschätzung regionaler Identität von Lebensmitteln durch verbraucherfreundliche und transparente Information
(RegIdent). Hierfür wurde zunächst erforscht, wie Produkte aus der Region präsentiert und beworben werden müssen, damit sie vom Verbraucher als regional
wahrgenommen werden.
Stärkere Förderung regionaler Schlachthöfe durch die Länder
Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, hat mit den Bundesländern vereinbart, dass kleine und mittlere regionale Schlachtbetriebe stärker gefördert werden. Ab sofort können die Länder entsprechende Programme anbieten, die vom Bund mit 60 Prozent co-finanziert werden. Ziel ist es, dezentrale Strukturen auszubauen, um die Transportstrecken für die Tiere zu verkürzen. So können nun auch regionale Schlachtstätten gefördert werden, die im Verbund mit landwirtschaftlichen Erzeugern und Landmetzgern betrieben werden und zuvor wegen ihrer Größe nicht förderfähig waren. Die Förderung ist an konkrete Auflagen gebunden. So muss unter anderem muss dargelegt werden, dass das Vorhaben vorrangig einer regional ausgerichteten Wertschöpfungskette und der Verkürzung von Tiertransportzeiten dient und bestehende Schlachtungs- und Fleischverarbeitungsunternehmen nicht verdrängt oder signifikant geschwächt werden.
Agrar-Austausch bei den Deutsch-Chinesischen Regierungskonsultationen
Am 28. April fanden die sechsten Deutsch-Chinesischen Regierungskonsultationen statt. Bei ihrer Rede im Plenum hob Bundeministerin Julia Klöckner besonders das Thema Afrikanische Schweinepest (ASP) und die Verhandlungen über ein so genanntes Regionalisierungsabkommen hervor. Damit soll erreicht werden, dass der Export von Schweinefleisch aus ASP-freien Gebieten in Deutschland nach China wieder möglich wird. Dazu soll es zeitnah weitere Expertengespräche geben. Die Bundesministerin unterzeichnete zudem eine Gemeinsame Absichtserklärung mit dem Staatlichen Hauptamt für Marktregulierung im Bereich Lebensmittelsicherheit. Sie umfasst die Bereiche Nachverfolgbarkeit, Risikoanalyse, Frühwarnung, Nahrungsergänzungsmittel, Lebensmittelzusatzstoffe und den Onlinehandel von Lebensmitteln. Als Rahmen der künftigen Zusammenarbeit werden regelmäßige Konsultationen zu fachlichen sowie wissenschaftlichen Themen angestrebt. Beide Seiten einigten sich außerdem darauf, das deutsch-chinesische Agrarzentrum als zentrale Plattform für die Zusammenarbeit zur Förderung einer nachhaltigen, ressourcenschonenden und effizienten Landwirtschaft und ländlicher Räume über das Jahr 2022 hinaus zu verlängern. Im Rahmen der Deutsch-Chinesischen Agrarwoche soll ein Dialogformat auf Vizeministerebene etabliert werden, um sich regelmäßig auf politischer Ebene über die Projektkooperation auszutauschen.
Online Veranstaltung „Organisches Beschäftigungsmaterial – wie setze ich die neuen Gesetze richtig um?“
Im Rahmen des Projektes Fokus Tierwohl bietet die Landwirtschaftskammer NRW am Dienstag, den 11.05.2021 von 19.30 - 21.00 Uhr ein Online Seminar zum Thema Organisches Beschäftigungsmaterial – wie setze ich die neuen Gesetze richtig um?
an. Referenten: Lea Blechmann, Bundesverband Rind und Schwein; Jan-Hendrik Hohls, Schweinehalter; N.N. Veterinäramt
Online-Veranstaltungsreihe zur „N- und P- reduzierte Fütterung“
Die Landwirtschaftskammer NRW führt im Rahmen des Projektes Fokus Tierwohl
eine Online-Veranstaltungsreihe zur N- und P- reduzierten Fütterung bei Geflügel, Rind und Schwein durch. Rind: Mittwoch, 19.05.2021, 10:00 – 12:00 Uhr: Leistungen und Nährstoffausscheidungen bei N- und P-reduzierten Fütterungsverfahren - Dr. Sebastian Hoppe, FB 74, VBZL Haus Riswick, LWK NRW; Umsetzung und Dokumentation von N- und P- reduzierten Fütterungsverfahren - Dr. Jana Denißen, FB 71, Tierhaltung und Tierzuchtrecht, LWK NRW. Schwein: Donnerstag, 20.05.2021, 9:00 – 10:00 Uhr: N- und P- reduzierte Fütterung bei Schweinen läuft – was ist zu beachten -Dr. Gerhard Stalljohann, FB 71, Tierhaltung und Tierzuchtrecht, LWK NRW
Landwirtschaft im Dialog: Mehr Tierwohl in den Ställen und bessere Arbeitsbedingungen an den Schlachthöfen
Mehr Tierwohl in den Ställen und bessere Arbeitsbedingungen in den Schlachthöfen: Was leistet der Markt und wo braucht es den Staat?
zu dieser Fragestellung findet am 5. Mai 2021 eine weitere topagrar-Veranstaltung der Reihe Landwirtschaft im Dialog
per Live Stream statt. Ist Deutschland noch ein wettbewerbsfähiger Standort, wenn die Anforderungen an die Tierhaltung strenger werden, Marktzugänge begrenzt sind und die Schlachtkosten steigen? Wie kann der Spagat zwischen den Anforderungen des Weltmarktes und den steigenden Auflagen vor der Haustür dauerhaft gelingen? Ist ein staatliches Tierwohlkennzeichen notwendig oder reicht auch das privatwirtschaftliches Siegel des Lebensmittelhandels? Darüber diskutieren Matthias Schulze Steinmann (Chefredakteur top agrar) und Marcus Arden (Koordinator Fachbereich Tier top agrar) – mit den Gästen:
- Julia Klöckner, Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft,
- Jan Philipp Albrecht, Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein
- Jens van Bebber, Samern, Niedersachsen
- Reinhild Benning, Referentin für Landwirtschaft und Tierhaltung der Deutschen Umwelthilfe
- Hubertus Beringmeier, Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes
- Jochen Borchert, Leiter des Kompetenznetzwerks Nutztierhaltung
- Alexander Hinrichs, Geschäftsführer Initiative Tierwohl
- David Oberhoff, Beilrode, Sachsen
- Annika Rösch, Junglandwirtin aus Ulm, Baden- Württemberg
- Clemens Tönnies, Inhaber Tönnies Lebensmittel.
Die Diskussion wird am 5. Mai ab 18.30 Uhr live über den topagrar-YouTube-Kanal übertragen.
VetmedTalk der Uni Wien zur Afrikanische Schweinepest
Am 21. April 2021 lud die Vetmeduni Vienna zu ihrem neuen Wissensformat VetmedTalk. Unter dem Motto Heute verstehen. Morgen verändern.
widmete sich die erste Ausgabe der Online-Veranstaltung der Afrikanischen Schweinpest (ASP). ExpertInnen aus Bereichen der klinischen Praxis, Wildtierökologie und Virologie, Jagdwirtschaft sowie dem Landesveterinärwesen boten einen 360-Grad-Blick auf das Thema ASP und beleuchteten zudem die Auswirkungen, die ein Seuchenausbrauch in Österreich auf LandwirtInnen und KonsumentInnen hätte.
Bioraffinerie am Bauernhof der Zukunft
Kleine Bioraffinerien, angesiedelt direkt am Bauernhof: Sie sind der Schlüssel dazu, Kreisläufe zu schließen und so Natur, Umwelt und Klima zu schützen. Denn die Verwertung von Biomasse direkt vor Ort ist ein vielversprechender Ansatz dafür. Sie kann den Menschen Lebensmittel, vielfältige Materialien sowie Energie liefern. Doch noch sind viele Fragen bei ihrer Realisierung ungeklärt. Deswegen haben sich jetzt die Universität Hohenheim in Stuttgart und das Karlsruher Institut für Technologie zu einer Initiative zusammengeschlossen, die wirtschaftliche und nachhaltige technische Lösungen entwickeln will: Die Bioraffinerie-Farm. Dazu wollen sie an der Versuchsstation Unterer Lindenhof
der Universität Hohenheim eine bestehende Bioraffinerie-Anlage gemeinsam ausbauen – und dabei ihre jeweiligen technologischen Entwicklungen zusammenführen.
Molkereiprodukte: Umweltauswirkungen versus Nährstoffversorgung
Das Department of Animal Science der Virginia Tech und das US Dairy Forage Center des USDA haben im Oktober 2020 eine Studie im Journal of Dairy Science veröffentlicht. Ziel dieser Studie war es, die aktuellen Beiträge der US-Milchindustrie zur Nährstoffversorgung und Umweltbelastung zu bewerten. Weiterhin beleuchtete die Studie potentielle Auswirkungen und Alternativen, wenn Milchkühe vollständig aus der US-Produktionslandwirtschaft entfernt würden. Den Ergebnissen zufolge wäre eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen nur gering und entspräche 0,7 % der gesamten US-Treibhausgasemissionen. Bei einer alternativen Versorgung der Bevölkerung durch pflanzliche Produkte würde die Emissionen entsprechend steigen. Gleichzeitig würde die Versorgung mit einigen limitierenden essentiellen Nährstoffen für die menschliche Bevölkerung abnehmen, was suboptimal für die Ernährung der US-Bevölkerung wäre.
Bauernverband positioniert sich zu neuen Züchtungstechniken
Im Vorfeld der Veröffentlichung einer Studie zu neuen Züchtungstechniken wie CRIPR/Cas durch die EU-Kommission legt der Deutsche Bauernverband ein aktuelles Positionspapier vor und fordert darin eine Novellierung des europäischen Gentechnikrechts. Der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, Bernhard Krüsken, sieht die aktuelle Diskussion mit großer Sorge: Wir plädieren für eine innovationsoffene und dem wissenschaftlichen Fortschritt gerecht werdende Novellierung des Gentechnikrechts. Unsere Bauern brauchen dringend neue Züchtungstechniken, um schnell widerstandsfähigere Kulturpflanzen zu erhalten. Auch damit kann den Folgen des Klimawandels und dem wachsenden Schädlingsdruck begegnet werden. Wir sollten hier stärker auf die Wissenschaft hören und weniger idiologisch argumentieren.