BRS News
Verbändegemeinschaft unterstreicht Bedeutung von Biogas für die Versorgungsicherheit
Gemeinsam äußern der Bundesverband Erneuerbare Energien e.V. (BEE), der Fachverband Biogas e.V. (FvB) und der Deutsche Bauernverband e.V. (DBV) ihr großes Unverständnis, warum die Bundesregierung die Versorgungssicherheit im kommenden Winter ausschließlich über fossile Brennstoffe wie Kohle und importiertes Fracking-Gas sicherstellen will, das kurzfristig mobilisierbare Potenzial von nachhaltiger heimischer Bioenergie aber ungenutzt lassen möchte. Aktuell haben viele Biogas-Bauern noch mehr als ausreichend Substratvorräte aus der Ernte von 2021. Diese können im kommenden Winter aktiviert und für die Erzeugung von Strom, Wärme und Biomethan genutzt werden. Die Bundesregierung sollte dafür jetzt den Weg freimachen,
so der Präsident des Bauernverbandes Joachim Rukwied. Weitere Schritte zur Hebung des Biogaspotentials haben die Bioenergieverbände in einer Stellungnahme festgehalten.
Was genau ist Valorisierung?
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Weltweit werden jährlich etwa ein Drittel der produzierten Lebensmittel verschwendet. Das sind 1,6 Mrd. Tonnen im Wert von rund 1,6 Bio. USD, erinnert die LEROMA GmbH in ihrem aktuellen Newsletter. In Deutschland entstehen jährlich etwa 12 Mio. Tonnen Lebensmittelabfälle. Davon stammen 3,6 Mio. Tonnen aus der Landwirtschaft und der verarbeitenden Industrie (30%). Ein Großteil dieser Reststoffe bietet jedoch ein großes Potential der Wiederverwertung. Valorisierung bedeutet die Umwandlung oder die Gewinnung von Lebensmittel- oder Futtermittelabfällen in Lebensmittel- oder Futtermittelzutaten.
Niedersachsen: Landkreise und Landwirtschaftskammer fordern Änderungen im Baurecht für Ställe
Der Niedersächsische Landkreistag (NLT) und die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) fordern politische Initiativen zur Änderung des Baurechts für Ställe zur Förderung des Tierwohls. Viele tierhaltende Betriebe sind bereit, ihre Ställe umzubauen, um noch mehr für das Wohl der Tiere zu tun. Dies scheitert aber oftmals am geltenden Baurecht, weil in diesen Fällen der Bestandsschutz der erteilten Baugenehmigung gefährdet ist. Die Landwirte haben aber langfristig investiert und brauchen Planungssicherheit,
erläuterte der Präsident der LWK, Gerhard Schwetje, nach einem Spitzengespräch mit der teilweise neu formierten Verbandsspitze des NLT. Die Landkreise würden gerne helfen, ihnen sind aber die Hände gebunden. Das ist nicht weiter akzeptabel. Den wortreichen Bekenntnissen zu mehr Tierschutz müssen im Baurecht nunmehr auch Taten folgen. Wir wollen die Wertschöpfung der Landwirtschaft erhalten und gleichzeitig den Tierschutz verbessern. Das muss jetzt auf der Bundesebene in Angriff genommen werden. Das Agrarland Niedersachsen kann dafür Initiativen über den Bundesrat ergreifen,
ergänzte NLT-Präsident Landrat Sven Ambrosy.
Fleischindustrie: Gut 24 % des Umsatzes im Jahr 2021 entfielen auf 1 % der Betriebe
In der Fleischindustrie haben die 19 größten Betriebe mit 1 000 und mehr Beschäftigten im Jahr 2021 ein Viertel (24,5 %) des Umsatzes der Branche erzielt. Insgesamt erwirtschafteten die 1 445 erfassten Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten 2021 einen Umsatz in Höhe von 40,6 Milliarden Euro. Das waren 8,8 % weniger Umsatz als im Jahr 2020, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Der Rückgang gegenüber dem Vor-Corona-Niveau des Jahres 2019 betrug 11,2 %. Die Verbraucherinnen und Verbraucher müssen für Fleisch zunehmend überdurchschnittliche Preissteigerungen hinnehmen. So kosteten Fleisch und Fleischwaren im Mai dieses Jahres 16,5 % mehr als im Mai 2021. Unter den Fleischsorten verteuerte sich am stärksten Geflügel mit +23,8 %. Rind- und Kalbfleisch kostete 22,3 % mehr, Schweinefleisch war 21,2 % teurer. Im Jahr 2021 sank der preisbereinigte Umsatz im Einzelhandel mit Fleisch und Fleischwaren auf den tiefsten Wert seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1994. Innerhalb von 25 Jahren und gegenüber dem Höchstwert des Jahres 1996 ist er um 67,1 % gesunken.
Ohne Gas, keine Lebensmittel: DBV fordert Vorrang für Lebensmittelerzeuger
![Zitatgrafik Dr. Christian Janze Zitatgrafik Dr. Christian Janze](/images/sizes/150x150/dialogrindschwein/faktencheck-rind/zitatgrafik-dr.-christian-janze.png)
Der Deutsche Bauernverband fordert, die politische Rahmenbedingungen an die aktuelle Versorgungskrise anzupassen. Kurzfristig ist unter anderem angezeigt, die Gasversorgung für die Ernährungs- und Landwirtschaft als systemrelevant einzustufen.
Ähnlich formulierte diese Forderung der Wirtschaftsanalyst Dr. Christian Janze anlässlich der Fachtagung des BRS am 25. April in Berlin: Die Politik sollte den landwirtschaftlichen Sektor stärker in seiner strategischen Dimension wahrnehmen und das Zielbild für den Sektor und seine Transformation neu definieren sowie dessen Finanzierung zügig absichern.
Eine steigende Weltbevölkerung, drohende Dünger- und damit auch Getreideengpässe würden es notwendig machen, eigene Positionen zu überdenken, um Ressourcen klug und umweltschonend nutzen zu können. Janze riet zu mehr Innovations- und Technologieoffenheit und warnte vor ideologischen Grabenkämpfen und Scheindebatten sowie einer selektiven Wahrnehmung wissenschaftlicher Erkenntnisse.
Afrikanische Schweinepest bei Hausschweinen in der Uckermark
Wie das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg auf Nachfrage des BRS heute mitteilte, ist die Afrikanische Schweinepest (ASP) im Landkreis Uckermark erstmals in einem Mastschweinebestand mit rund 1.300 Masttieren festgestellt worden.
Afrikanische Schweinepest in Niedersachsen nachgewiesen
Die Afrikanischen Schweinepest (ASP) hat erstmals Niedersachsen erreicht. Der Ausbruch ist in einem landwirtschaftlichen Betrieb im südlichen Landkreis Emsland festgestellt worden. Wie das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium mitteilte, liegt seit heute (2.7.) die Bestätigung des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) vor. Der Betrieb in der Gemeinde Emsbüren hält 280 Sauen und rund 1500 Ferkel. Der komplette Bestand wird morgen tierschutzgerecht getötet. Die Kontaktbetriebe werden derzeit recherchiert. Die Schweinepest ist für Menschen ungefährlich.
Die Eintragsursache ist bisher unbekannt. Um den Betrieb wurde eine Sperrzone in einem Radius von insgesamt 10 Kilometern eingerichtet. In diesem Bereich liegen 296 Schweinebetriebe, in denen insgesamt rund 195.000 Schweine gehalten werden. Die Sperrzone erstreckt sich auch auf Gebiete des angrenzenden Landkreises Grafschaft Bentheim. Zu den Maßnahmen in der Sperrzone zählen unter anderem Stichproben-Untersuchungen in allen Betrieben und das Verbot, Schweine zu verbringen (Durchgangsverkehr erlaubt).
Kostenlose Online-Fortbildung "Alternativen zum Einsatz von PMSG / eCG in der Ferkelproduktion"
Die Onlinefortbildung Alternativen zum Einsatz von PMSG / eCG in der Ferkelproduktion
zeigt die Tierschutzproblematik, die aktuelle Verwendung des Hormons und mögliche Alternativen zum Einsatz von PMSG / eCG auf. Darüber hinaus fließen Erfahrungen aus Betrieben, welche bereits heute ohne PMSG / eCG arbeiten, mit ein.
Das Ziel der Online-Fortbildung ist es die Nutzer der Fortbildung für die Problematik des Einsatzes von PMSG / eCG zu sensibilisieren und praxisrelevante Alternativen aufzuzeigen.
Jetzt auf "Bio" umstellen?
Jetzt auf Bio
umstellen? Diese Frage stellt sich jeder Landwirt irgendwann einmal. Leider haben sich die Rahmenbedingungen dramatisch geändert; die Erzeugerpreise von Bio und Konventionell nähern sich immer mehr an. Das Thema wurde in einem Praktikernetzwerk diskutiert, in dem auch dieses Video geteilt wurde.
Laborfleisch ist keine Alternative zum „Winning Team“ – Pflanzenbau und Nutztierhaltung
![Zitatgrafik Prof. Windisch 2 Zitatgrafik Prof. Windisch 2](/images/sizes/150x150/brs/zitate/zitatgrafik-prof.-windisch-2.png)
Die Rinderhaltung und der Fleischverzehr stehen häufig im Zentrum der Kritik, wenn es um den Klimaschutz geht. Dabei wird vergessen, dass der Anteil der Emissionen aus der deutschen Rinderhaltung an den deutschen Gesamtemissionen weniger als 3,5 % beträgt und ein Fleischverzicht in Deutschland allenfalls marginale Auswirkungen auf das Weltklima hätte. Als Alternative werden Nachbauprodukte aus Pflanzen oder Laborfleisch beworben. Derzeit hat Laborfleisch noch keine Zulassung innerhalb der Europäischen Union. Es könnte aber, glaubt man den Befürwortern dieser Fleischalternative, eine echte Alternative zu natürlich gewachsenem Muskeleiweiß werden. Prof. Dr. Wilhelm Windisch von der Technischen Universität München (TUM) ist davon nicht überzeugt.