BRS News

19.08.2022

Niedersachsen unterstützt Verarbeitung und Vermarktung auf den Höfen

Mit einer neuen Fördermaßnahme unterstützt Niedersachsen Investitionen in regionale Verarbeitungs- und Vermarktungseinrichtungen oder in mobile Schlachtanlagen sowie mobile Molkereien. Mögliche Zuwendungsempfänger sind landwirtschaftliche Unternehmen und Unternehmen der Verarbeitung und Vermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse mit Sitz und Unternehmensstandort in Niedersachsen. Die Maßnahme ist Kleinst- und Kleinunternehmen vorbehalten. Um den Aspekt der Regionalität Rechnung zu tragen, müssen bei einem Warenbezug zur Verarbeitung oder Vermarktung mindestens 50 Prozent der bezogenen Waren aus einem Umkreis von maximal 75 km bezogen werden. Die Zuwendung wird als nicht rückzahlbarer Zuschuss gewährt, wenn die Fördersumme 5.000 Euro übersteigt. Der Höchstbetrag liegt bei 100.000 Euro. Der Fördersatz beträgt 40 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben. Sollte die Summe der beantragten Gelder die Höhe der zur Verfügung stehenden Fördermittel überschreiten, erfolgt die Vergabe nach bereits definierten Auswahlkriterien. Förderanträge können bei der zentralen Bewilligungsstelle der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) in Hannover gestellt werden. Erster Antragsstichtag ist der 21. September 2022. Pro Jahr sind mehrere Antragsverfahren vorgesehen. Als nächster Stichtag folgt dann der 1. Dezember 2022.

 

19.08.2022

Bauernbund: „Falsche Informationen zur Milch verbreitet”

(c)BRS: Prof. Dr. Onno Poppinga: Die Kuh ist kein Klimakiller

In der ORF konkret-Folge Klimafreundliche Milch vom 16. August 2022 ortet der Österreichische Bauernbund einseitige Berichterstattung zulasten seiner Bäuerinnen und Bauern und fordert eine Richtigstellung.

Man könnte meinen, der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk in Deutschland und Österreich haben sich abgesprochen. Der ARD brachte in Wissen vor Acht - Erde vor wenigen Tagen Informationen, die den Vorwurf verbreiten, die Erzeugung von Milch macht uns ärmer. Als Gründe mussten die Emissionen, der Pflanzenschutz und das Futter herhalten. Sie wurden als Umweltkosten in den Liter Milch eingerechnet. Was nicht genannt wurde, waren die Bedeutung der Rinderhaltung für den Nährstoffkreislauf und den Humusaufbau, oder dass Rinder drei Viertel der Biomasse veredeln, die bei Erzeugung von direkt durch den Menschen nutzbaren Ackerfrüchte anfallen und über Milch, Käse, Quark und Joghurt zu einer reichhaltigen und gesunden Mischkost beitragen. Die Lösung hatte die ARD auch: Alternative Milchgetränke. Verschwiegen wird, dass es sich i.d.R. um hochverarbeitete Lebensmittel, häufig mit Zutaten aus nicht regionaler Herstellung handelt, die bei einer Betrachtung der Emissionen auf die Nährstoffdichte schlechter abschneiden als das Lebensmittel Milch. Wenn es keine Kühe gäbe, wir müssten sie erfinden.

 

19.08.2022

Kein Erlös für Tiere aus ASP-Zone

©SuS - Erste Schlachtabrechnungen von emsländischen Betrieben aus ASP-Restriktionszonen zeigen, wie hoch die Preisabzüge sind. So haben die Mäster für ihre meist viel zu spät und überschwer vermarkteten Schweine jetzt eine Abrechnung mit 0 € Schlachterlös erhalten. Außerdem haben die aufnehmenden Schlachthöfe angekündigt, den betroffenen Mästern die Transportkosten für die separat abzuholenden und zu schlachtenden Schweine in Rechnung zu stellen. Die Schlachthöfe begründen das rigide Vorgehen mit den erheblichen Mehrkosten in der Schlachtung und Fleischverarbeitung sowie mit den begrenzten Absatzmöglichkeiten für das Fleisch aus den ASP-Zonen.

 

18.08.2022

Ernüchterung bei der Vermarktung von Tierwohlfleisch

©SuS - Der Schweinemarkt scheint sich endlich zugunsten der gebeutelten Erzeuger zu drehen. So verzeichnete die VEZG-Notierung nach dem 8 Cent-Plus in der vergangenen Woche heute (17.8.) erneut eine satte Steigerung von 7 Cent auf nun 2,00 €/Idx. Die Nachfrage nach Tierwohlfleisch scheint aktuell spürbar zu schwächeln. Landwirte verlieren den Glauben an eine faire Entlohnung von Tierwohlmaßnahmen.

 

18.08.2022

Gülle wird zum wertvollen Wirtschaftsgut

08 Gülle Als Pflanzennährstoff

Als Gülle bezeichnet man das Gemisch aus Wasser, Kot und Harn. Es wurde schon immer als Wirtschaftsdünger eingesetzt, ist aber auch nicht unproblematisch, wie die Diskussion um Nitratwerte im Grundwasser oder die Ammoniakemissionen zeigen. Zwar hat der Gesetzgeber über die Düngeverordnung nachgebessert und will über eine verpflichtende Nährstoffbilanzierung sicher stellen, dass nur soviel Nährstoffe ausgebracht werden, wie sie auch von Pflanzen in der Vegetationsperiode aufgenommen werden können. Das gelingt aber nicht immer: Witterung, Wachstumstadium der Pflanzen und die Ausbringungstechnik sind entscheidend. Trotzdem: rechnerisch können nur rd. die Hälfte der benötigten Pflanzennährstoffe über Wirtschaftsdung zur Verfügung gestellt werden. Wir halten zu wenig Tiere in unseren Ställen. Dabei konnte allein über den Einsatz von Wirtschaftsdung bereits 2015 rd. 1 Milliarden Euro an Mineraldüngerkosten eingespart werden. Zu aktuellen Düngekosten dürfte Gülle mittlerweile den dreifachen Wert haben.

 

18.08.2022

Eiweißernährung: pflanzliche und tierischen Eiweißquellen unterscheiden sich erheblich

Rindfleisch Ist Ein Wertvoller Nährstofflieferant

Es ist bekannt, dass pflanzliche Proteine aufgrund ihrer geringeren Verdaulichkeit, ihres geringeren Gehalts an essenziellen Aminosäuren (insbesondere Leucin) und ihres Mangels an anderen essenziellen Aminosäuren, wie Schwefelaminosäuren oder Lysin, eine geringere anabole Wirkung aufweisen als tierische Proteine. Im Allgemeinen liegen fast alle tierischen Lebensmittel über einem DIASS (1) von 100 und die meisten pflanzlichen Lebensmittel sind schlechte Proteine, mit Ausnahme einiger weniger. Die pflanzlichen Aminosäuren werden daher eher zur Oxidation als zur Muskelproteinsynthese verwendet. Dies muss in der Ernährungsberatung berücksichtigt werden, weil der Nachteil über eine höhere Aufnahme oder Anreicherung mit Zusatzstoffen theoretisch möglich ist. Am besten aber ist die Kombination pflanzlicher und tierischer Proteine im Rahmen einer (europäischen) Mischkost.

(1) DIASS: Digestible Indispensable Amino Acid Score (DIAAS) beschreibt die Proteinqualität eines Nahrungsmittels auf der Basis der verdaulichkeit und biologischen Wertigkeit

 

18.08.2022

Die Zukunft der Ernährung – Disruptionen und alternative Proteinquellen

Egal ob Tierwohl, Klimaschutz oder Gesundheit: Ernährung dreht sich heute längst nicht mehr nur um den Geschmack. Auch die wachsende Weltbevölkerung und veränderte Essgewohnheiten führen dazu, dass alternative Proteinquellen und Innovationen in der Lebensmittelproduktion an Bedeutung gewinnen. Doch welche nutzbaren Alternativen gibt es eigentlich? Und inwieweit könnten neuartige Lebensmittel und Technologien die Land- und Ernährungswirtschaft maßgeblich verändern? Mit diesen Fragen hat sich das KErn zusammen mit dem Cluster Ernährung innerhalb neuster Studien beschäftigt.

 

18.08.2022

Mikroalgen: Mögliche Perspektiven für die Landwirtschaft

Mikroalgen sind genügsam und gleichzeitig produktiv: Sie benötigen nur Licht, Kohlenstoffdioxid (CO2) und ein paar Nährstoffe. Sie stellen auch eine ideale Quelle für Biomasse dar, die sich als hochwertiges Futtermittel nutzen lässt. Eine Algenkultivierung könnte Landwirten somit potenziell vielversprechende Geschäftsfelder eröffnen. Landwirtschaftliche Betriebe sind der Algenkultivierung gegenüber grundsätzlich aufgeschlossen, verweisen aber auf weiteren Forschungs- und Förderbedarf. Im Verbundprojekt »FuTuReS« untersuchten Forschende des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB, der Universität Hohenheim in Stuttgart und des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), unter welchen Bedingungen und für welche Zwecke sich die Algenkultivierung lohnt. Nach zwei Projektjahren zieht das Forschungsteam eine positive Bilanz: Der Schlüssel liegt in der richtigen Auswahl der Wertstoffe und der Nutzung von künstlichem Licht.

 

18.08.2022

Agrarminister setzen Regelung zu Fruchtfolge und Flächenstilllegung aus

Die Länder-Agrarminister haben den Vorschlägen von Bundesminister Özdemir zur befristeten Aussetzung von Fruchtwechsel und Stilllegung ab 2023 zugestimmt. Die finale Entscheidung trifft nun der Bundesrat am 16.09.2022. Die Zustimmung im Bundesrat gilt als Formsache, da bereits die Agrarministerinnen und Agrarminister der einzelnen Landesregierungen bereits zugestimmt haben. Die Mitgliedstaaten müssen der Kommission – sofern sie von den Ausnahmeregelungen Gebrauch machen – ihre Entscheidung spätestens am 28. August mitteilen.

 

18.08.2022

Land Niedersachsen stellt Kühlhäuser für Schlachtware aus ASP-Zone zur Verfügung

Am kommenden Freitag werden erneut 1800 Schweine aus der ASP Sperrzone auf einem Schlachthof in Geldern (NRW) geschlachtet. Rund um den Ausbruchsort in Emsbüren warten 21000 überschwere Schweine in den Ställen auf eine Schlachtung. Wöchentlich kommen fast 6000 Tiere hinzu. Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast erklärte: Wir haben unser Ziel erreicht und genügend Kühlkapazitäten in Niedersachsen für die Schlachtware gefunden. Da können alle überschweren Tiere Platz finden. Die Verhandlungen der Vertragspartner laufen. Die Ministerin kritisierte, dass es offenbar Versäumnisse der Verantwortlichen im Verarbeitungs- und Vermarktungssektor gäbe, wie bei einem ASP-Ausbruch die Kette aufrechterhalten werden könne.

 

Rentenbank

mit Unterstützung der
Landwirtschaftlichen Rentenbank

Bundesverband Rind und Schwein e.V. (BRS)
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