Studie untersucht Beitrag der US-Milchindustrie zur Nährstoffversorgung und zu Umweltauswirkungen
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) geht davon aus, dass die Nahrungsmittelproduktion bis 2050 gegenüber 2009 etwa verdoppelt werden muss, um eine ausreichende Ernährung der Menschen sicherzustellen. Vor dem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass alle Systeme auf den Prüfstand kommen. Insbesondere die Tierhaltung steht in der Kritik, weil angenommen wird, dass ein Großteil des Futters besser direkt der menschlichen Ernährung zur Verfügung gestellt werden kann. Eine Antwort ist nicht so leicht, insbesondere, weil Tierhaltung mehr ist als Lebensmittelerzeugung. Deutlich wird dies v.a. beim Humusaufbau durch Weidehaltung oder der Ressourcennutzung von Koppel- sowie Nebenprodukten, die bei der Lebensmittelerzeugung anfallen und über den Tierdarm zu hochwertigen Nahrungsmitteln veredelt werden.
Amerikanische Wissenschaftler haben daher untersucht, welche Auswirkungen eine Rinderbestandsreduzierung für die Treibhausgasemissionen, die Nährstoffversorgung und die Volkswirtschaft haben.
Würde man komplett auf die Haltung von Milchkühen verzichten, würden sich die Treibhausgasemissionen nur geringfügig verbessern ( minus 0,7 % der gesamten Treibhausgasemissionen der USA). Sie steigen für die Szenarien, in denen Ackerland für die Produktion von kohlenstoffintensiveren Nutzpflanzen wie Obst und Gemüse genutzt würden, um die Nährstoffversorgung der US-Bevölkerung zu verbessern. Gleichzeitig würde die Versorgung der menschlichen Bevölkerung mit einigen limitierenden essentiellen Nährstoffen bei allen Szenarien für den Abbau von Milchviehhaltung zurückgehen. Die Produktion essentieller Nährstoffe ging bei allen Umverteilungsszenarien zurück, die das Bruttosozialprodukt verringerten, so dass die Szenarien für den Verzicht auf Milchprodukte für die Ernährung der US-Bevölkerung suboptimal sind. Schließlich ist jede Verringerung des Bruttosozialprodukts oder jede Vergrößerung der verfügbaren Anbauflächen für den Anbau anderer Kulturen mit der Keulung von mehr oder allen Milchkühen verbunden. Szenarien, die eine solche Keulung beinhalten, verursachen ethische Kosten, die in der vorliegenden Arbeit nicht bewertet wurden.