BRS News
DBV-Anliegenpapier zur Sonder-Agrarministerkonferenz zum Umbau der Tierhaltung
Anlässlich der Sonder-Agrarministerkonferenz am 5. Mai 2023 in Berlin fordert der Deutsche Bauernverband (DBV) in einem Anliegenpapier Bund und Länder auf, endlich den Weg für einen praktikablen Umbau der Tierhaltung freizumachen. DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken betont, dass die Agrarministerkonferenz insbesondere bei der Anpassung der TA Luft besondere Verantwortung dafür habe, höhere Tierwohlstandards möglich zu machen: Bau- und Immissionsschutzrechtliche Genehmigungen sind der erste Schritt, ohne den sämtliche Umbaupläne scheitern. Ein Tierwohlvorrang allein im Baurecht läuft ins Leere, wenn nicht gleichzeitig die TA Luft entsprechend angepasst wird. Hier müssen die Agrar- und die Umweltministerkonferenz zunächst eine einheitliche Anwendung der TA Luft sicherstellen. Perspektivisch brauchen wir hier jedoch auch eine Überarbeitung der TA Luft selbst.
Washingtoner Wissenschaftler kritisieren Studien zu rotem Fleisch
Verschiedene Studien besagen, dass der Verzehr von rotem Fleisch gesundheitlich problematisch sein soll. Gesundheitswissenschaftler des Institute for Health Metrics and Evaluation (IHME) der Washingtoner Universität haben diese geprüft. Ihre Egebnisse wurden jetzt im Fachmagazin Nature Medicine publiziert. Sie zeigen, dass rotes Fleisch zu Unrecht mit einer Reihe von Krankheiten in Verbindung gebracht wurde. Die IHME-Forscher kritisieren die Hunderten von frankly lazy studies (offen gesagt, faule Studien
), die einfach versuchten, einen beobachtenden Zusammenhang zwischen einer Handlung – zum Beispiel dem Essen eines bestimmten Lebensmittels – und einem gesundheitlichen Ergebnis wie Tod oder Krankheit zu finden. Am Ende scheint aufgrund mangelhafter Methoden, unterschiedlicher Probandenpopulationen und inkonsistenter statistischer Messungen alles, insbesondere verschiedene Lebensmittel, sowohl mit Krebs assoziiert als auch nicht assoziiert zu sein.
Jäger treten Aktionsbündnis Wolfsmanagement bei / Landvolk unterschreibt „Auricher Erklärung“
Draußen brennt die Luft – besonders bei den Weidetierhaltern. Sie sorgen sich, dass Niedersachsen aufgrund des geänderten politischen Rahmens die Weidetierhaltung dem Wolf opfert
, fasst Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers die Stimmung bei der Sitzung des Aktionsbündnisses Aktives Wolfsmanagement zusammen. Als Sprecher des Aktionsbündnisses sieht er – wie alle weiteren Teilnehmer – den vom Land- und Umweltministerium ins Leben gerufenen Gesprächskreis Dialogforum Weidetierhaltung und Wolf
kritisch. Ob es nur eine Kaffeerunde bleiben oder ob wirklich etwas dabei herauskommen wird, bleibt abzuwarten, sagt Ehlers gegenüber dem Landvolk-Pressedienst. Zeit, die die Weidetierhalter nicht haben. Um ein klares Zeichen zu setzen, dass Politik endlich handeln muss, signierte Helmut Dammann-Tamke als Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen (LJN) den Beitritt zum Aktionsbündnis Aktives Wolfmanagement, und Ehlers unterzeichnete für das Landvolk die
Auricher Erklärung". Die weiteren Aktionsbündnispartner werden folgen.
Stadt, Land, Digital: Instagram-Kanal von DIALOG MILCH gestartet
Mit einer Hof-Reportage über Basti Bützler ist jetzt der DIALOG MILCH Instagram-Account @dialogmilch gestartet, der neben den bestehenden Social-Media-Kanälen, vor allem mit Video-Beiträgen das Engagement der Menschen in der Milchwirtschaft erlebbar machen soll. Basti Bützler veröffentlicht Beiträge aus dem Hofalltag, um einen Einblick in die moderne Milchkuhhaltung zu geben und um mehr Anerkennung und Verständnis für die Landwirtschaft zu erreichen.
Tierische Produkte lassen sich nicht einfach durch pflanzliche Alternativen ersetzen
Fleisch, Eier und Milchprodukte liefern eine nicht zu vernachlässigende Menge an Nährstoffen in der Ernährung. Diese können nicht einfach durch pflanzliche Produkte oder (als solche vermarktete) Alternativen ersetzt werden, glauben die Autoren dieses Beitrages ("The place of animal products in a more sustainable diet"). Eine Umstellung der Ernährung hat aber Auswirkungen auf das Haushaltsbudget und die Umwelt.
Lehr- und Versuchsanstalten rüsten sich mit SoundTalks®, dem Frühwarnsystem bei Husten
SoundTalks® ein neues Monitoring-System von Boehringer Ingelheim ist eine künstliche Intelligenz, die den respiratorischen Gesundheitsstatus der Tiere permanent analysiert und sowohl die Stalltemperatur als auch die Luftfeuchtigkeit erfasst. Das 24/7-Frühwarnsystem, das alle Daten rund um die Uhr aufzeichnet und bewertet, erkennt Atemwegserkrankungen mit Husten bis zu 5 Tage früher als eine routinemäßige Tierkontrolle. Es soll einen früheren Behandlungsbeginn ermöglichen, bevor die Tiere ernsthaft erkranken, in der Leistung abfallen und es zu finanziellen Einbußen kommt. Auch Lehr- und Versuchsanstalten installieren das System, um es den Besucher*innen und Junglandwirt*innen näher zu bringen und zu erklären. So soll SoundTalks® im Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp, Schleswig-Holstein, zuverlässig Atemwegsprobleme anzeigen.
Milch ist wichtiger Nährstofflieferant. Nutzen und Umweltwirkungen sind abzuwägen
Weltweit unterscheiden sich Wiederkäuer-Produktionssysteme, die zur Synthese von Fleisch und Milch verwendet werden, enorm in Bezug auf ihre Effizienz, Produktivität und Umweltauswirkungen. Ungeachtet dieser Variabilität wurde Milch immer wieder als essentielle Nährstoffquelle für den Menschen identifiziert. Flüssige Milch liefert über 10 % der verzehrbaren Vorräte an Vitamin B12, Vitamin A, Riboflavin und Kalzium, die für Menschen weltweit verfügbar sind. In Bezug auf den menschlichen Nährstoffbedarf liefert Milch ausreichend Vitamin B12, um den Bedarf von über 60 % der Weltbevölkerung zu decken, Riboflavin, um den Bedarf von 50 % der Bevölkerung zu decken, und Calcium und Phosphor für über 35 % der Bevölkerung. Im Vergleich zu anderen Lebensmitteln rangierte Milch in Bezug auf das Nährstoff-Kalorien-Verhältnis für zahlreiche Aminosäuren, Phosphor, Kalzium und Riboflavin unter den besten Nährstoffquellen. Bedingte Abhängigkeiten wurden zwischen Treibhausgasemissionen und Wiederkäuermilch und -fleisch identifiziert, nicht jedoch zwischen Wasserentnahme und Milchproduktion. Ziel muss es sein, die Umweltauswirkungen der Milchproduktion zu reduzieren, um den Nutzen von Milch für die Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung zu verbessern. Deutschland kann hierfür ein gutes Beispiel sein.
AVA: Neue Ausgabe der "Nutztierpraxis Aktuell"
Die NUTZTIERPRAXIS AKTUELL (NPA) der Agrar- und Veterinärakademie (AVA) ist eine Fachzeitschrift für Tierärztinnen und Tierärzte der Nutztierpraxis, die sich schwerpunktmäßig mit aktuellen Themen der tierärztlichen Bestandsbetreuung von Rinder- und Schweinebetrieben beschäftigt. Die aktuelle Ausgabe Nr. 72 berichtet über folgende Themen: Natrium in Rationen für Milchkühe; Neue Erkenntniss zur Milchfieberprophylaxe; Nutztierhaltung im Spannungsfeld zwischen Idyll und Skandal; Totgeburtenrate - Höhe, Einfluss, Prävention; Reduzierung von Absetzstress beim Ferkel - ein ganzheitlicher Ansatz; pflanzliche Lebensmittel als nachhaltige Alternative?
Bundesregierung will Brandschutz für Tiere verbessern
hib - Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) plant, die tierschutzrechtlichen Regelungen mit dem Ziel zu ergänzen, den Brandschutz in Haltungseinrichtungen zu verbessern. Auf diese Weise solle zukünftig insbesondere das Risiko für Brände in großen Tierhaltungen vermindert und die Aufnahme entsprechender Regelungen in die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung beschlossen werden, heißt es in einer Antwort (20/6556) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (20/6306) der Fraktion Die Linke.
Die Bedeutung tierischer Produkte für eine ausgewogene und nachhaltige Ernährung
Wissenschaftliche und politische Diskussionen über die Rolle tierischer Lebensmittel (ASFs) in einer gesunden und umweltverträglichen Ernährung polarisieren oft. Wissenschaftler haben die gesundheitlichen und ökologischen Vorteile und Risiken von ASFs kritisch überprüft. ASPs sind reich an bioverfügbaren Nährstoffen, die weltweit häufig fehlen, und können wichtige Beiträge zur Lebensmittel- und Ernährungssicherheit leisten. Viele Bevölkerungsgruppen in Subsahara-Afrika und Südasien könnten durch eine verbesserte Nährstoffaufnahme und reduzierte Unterernährung von einem erhöhten Verzehr von ASFs profitieren. Die Erzeugung tierischer Produkte beeinflusst auch die Umwelt; die Wissenschaftler empfehlen daher eine stärkere Einbindung der Tierhaltung in regionale Ökosysteme. Dort könnte die Tierhaltung dann dazu beitragen können, die biologische Vielfalt und degradiertes Land wiederherzustellen und die Treibhausgasemissionen aus der Lebensmittelproduktion zu mindern. Die Menge und Art von ASP, die gesund und umweltverträglich ist, hängt vom lokalen Kontext und den Gesundheitsprioritäten ab und wird sich im Laufe der Zeit auch vor dem Hintergrund alternativer Proteinquellen ändern.