BRS News
Bauernverband begrüßt Empfehlungen des Agrarrats
Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, begrüßt die ersten Vorschläge der EU-Kommission, die Landwirte zu unterstützen und in 2022 die Bewirtschaftung von Brachflächen zu erlauben, um auf diesen Flächen zum Beispiel Sonnenblumen, Soja oder Mais anbauen zu können. Der Deutsche Bauernverband begrüßt zudem den Vorschlag der Kommission, jetzt die Krisenreserve
der EU zu nutzen. Diese Krisenreserve muss auch in Deutschland zügig aktiviert werden, um Landwirte angesichts der Kostenexplosion zu unterstützen
, so Bauernpräsident Rukwied. Ein finanzieller Rückgriff auf die EU-Direktzahlungen für Landwirte müsse dabei aber unterbleiben.
Hohe Energie- und Betriebskosten belasten die Landwirtschaft
Hohe Energiepreise, gestörte Lieferketten: Die genossenschaftliche Obst- und Gemüsewirtschaft in Baden-Württemberg (BWGV) schaut mit Sorge auf die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine. Warnende Worte findet Dr. Roman Glaser, Präsident des BWGV mit Blick auf die Erhöhung des Mindestlohns zum 1. Oktober 2022: Der BWGV kann die Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro pro Stunde für ausgebildete Fachkräfte nachvollziehen. Doch die Betriebe müssen auch ungelernten Arbeiterinnen und Arbeitern und somit Saisonarbeitskräften aus dem EU-Ausland den erhöhten Stundensatz bezahlen. Dies wird zu Wettbewerbsverzerrungen gegenüber anderen Produktionsländern für Obst und Gemüse in Europa führen.
Der BWGV erinnert daran, ….
Mit professioneller, neutraler Unterstützung die richtige Unternehmensenscheidung treffen
Die Tierhaltung in Deutschland steht vor einem Umbruch. Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine kommt es zu Marktverwerfungen und es wird deutlich, dass Landwirtschaft wirklich System relevant ist. Produktionsmittel verteuern sich und die Markterlöse reichen nicht, um die Kosten der Landwirte zu decken. Gleichzeitig nehmen die gesellschaftlichen Erwartungen zu. Eine Situation, die landwirtschaftliche Familien belastet und schon viele Betriebe in den letzten Jahren zum Aufgeben veranlasst hat. Diese Entscheidung machen sich die Betriebsleiter nicht leicht. Landwirte und ihre Famlien leiden still. Häufig ist es auch ein Tabuthema, weil derartige Unternehmensentscheidungen von den Entscheidern selber als Schwäche und Hilflosigkeit ausgelegt werden. Soweit muss es nicht kommen, wenn man sich im Vorfeld neutrale und fachliche Unterstützung holt.
Verband der Fleischwirtschaft kritisiert Bundesminister
Eine weitere Reduktion der Tierbestände in Deutschland ist kontraproduktiv
, erwidert der Verband der Fleischwirtschaft, auf den von Cem Özdemir hergestellten Zusammenhang, weniger Fleisch zu essen wäre ein Beitrag gegen Putin
. Für den Verband ist das Vorgehen des Ministers angesichts der Faktenlage fragwürdig: Wie kann man den Menschen erklären wollen, dass Sie mit persönlichem Fleischverzicht etwas gegen den Krieg in der Ukraine tun könnten. Der Verband der Fleischwirtschaft betrachtet es als notwendig, für Klarheit so sorgen: Landwirtschaft ist ein komplexes Netzwerk, in dem man Tiere und Pflanzen nicht trennen kann. Das Bindeglied ist die nicht-essbare Biomasse.
Die Wirkung der Homöopathie wird überschätzt?
Die Homöopathie wurde vor fast 200 Jahren entwickelt, basierend auf dem Prinzip der Ähnlichkeit (Ähnliches heilt Ähnliches
). Sie bleibt in vielen entwickelten Ländern eine beliebte Alternative zur konventionellen Medizin, obwohl ihre Wirksamkeit Gegenstand heftiger Debatten ist. Wissenschaftler haben sich daher auf die Suche nach veröffentlichten klinischen Studien zur Homöpathie gemacht. Die Registrierung und Veröffentlichung von Ergebnissen klinischer Studien wird als ethische, wenn auch nicht zwingende Verpflichtung für Forscher angesehen, um zu vermeiden, dass keine Verzerrung der Ergebnisse durch Veröffentlichung nur positiver Studienergebnisse erfolgt. Das Ergebnis war erschreckend: seit 2002 blieben fast 38 % der registrierten Homöopathie-Studien unveröffentlicht, während über die Hälfte (53 %) der veröffentlichten randomisierten kontrollierten Studien nicht einmal registriert wurden.
Nutri-Score: ein irreführendes Nährwertkennzeichnungssystem
Die Nährwertampel weist gravierende Schwächen auf. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten aus Österreich. Aber auch andere europäische Länder machen gegen die Ampel mobil. So hat sich der italienische Landwirtschaftsminister Stefano Patuanelli in der vergangenen Woche gegen die Kennzeichnung traditioneller geschützter Käsesorten mit dem NutriScore ausgesprochen.
Rohstoffbasis für gentechnikfreie Eiweißfuttermittel bricht weg
Der Krieg gegen die Ukraine verändert die globale Rohstoffverfügbarkeit dramatisch. Raps- und Sojafuttermittel aus Russland und der Ukraine, die bei uns in die Lebensmittelproduktion
ohne Gentechnik fließen, werden für längere Zeit nicht mehr zur Verfügung stehen
, erläutert Dr. Henning Ehlers, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Raiffeisenverbands (DRV). Wir haben nur noch die Ware, die in den Lägern liegt. Aus anderen Ländern wie Brasilien kann nur begrenzt Ware beschafft werden
, erläutert Ehlers. Dies treibt die Futterpreise für Geflügel- und Milchviehhalter ebenso wie für Landwirte mit Bioerzeugung in die Höhe. So bleibt den Landwirten und der Futterwirtschaft nur die Möglichkeit, auf alternative Futterkomponenten zurückzugreifen. Deshalb werden in Kürze viele Landwirte und Unternehmen der Verarbeitung aus der ohne-Gentechnik-Produktion aussteigen müssen. Ehlers weiter: Der vollständige Verzicht auf eiweißreiche Futterkomponenten ist keine Alternative. In der Konsequenz wäre die Versorgungssicherheit der Bevölkerung gefährdet.
Forschende veröffentlichen Erklärung zum Umgang mit der Nahrungsmittelkrise durch Ukraine-Krieg
Die Entscheider und Entscheiderinnen in der Agrarpolitik sollten nicht von einer nachhaltigeren Landwirtschaft abrücken, nur um die Getreideproduktion zu steigern, argumentiert ein Team von Forschenden in einer am 18.03. veröffentlichten Erklärung, die von über 400 Experten und Expertinnen aus mehreren Ländern unterzeichnet wurde. Sie schlagen drei Schlüsselmaßnahmen zur Bewältigung der aktuellen Krise vor:
Beschleunigung der Umstellung auf eine gesündere Ernährung mit weniger tierischen Erzeugnissen in Europa und anderen Ländern mit hohem Einkommen, wodurch sich die für Tierfutter benötigte Getreidemenge verringern würde; Steigerung der Produktion von Hülsenfrüchten und weitere Ökologisierung der EU-Agrarpolitik, auch um die Abhängigkeit von russischem Stickstoffdünger und Erdgas zu verringern; Verringerung der Lebensmittelverschwendung, da beispielsweise die Menge an vergeudetem Weizen allein in der EU etwa der Hälfte der Weizenexporte der Ukraine entspricht.
Neues Internetangebot: "Hessens Bauern" geht an den Start
Der Hessische Bauernverband (HBV) hat ein neues Internetangebot gestartet, um die Landwirtschaft den Verbrauchern näher zu bringen. Unter www.hessens-bauern.de ist der Nutzer eingeladen, den Alltag auf dem Betrieb, im Stall und auf dem Feld mitzuerleben. Die Internetseite gibt Informationen zu den verschiedenen Nutztieren und deren Haltung, zu verschiedenen Ackerkulturen und deren Anbau sowie zu den erzeugten landwirtschaftlichen Produkten. Durch kleine Comics hervorgehoben sind kurze Detailinformationen, etwa zur Zahl der Schweinerassen weltweit oder zur Lagerung von Kartoffeln. Unter der Rubrik Unsere Höfe
stellen sich einige Betriebe persönlich vor. Daneben wird auf die verschiedenen Regionen Hessens mit der dort typischen Landbewirtschaftung eingegangen. Schließlich wird über regionale Einkaufsmöglichkeiten unter anderem in Hofläden informiert.
Neue digitale Plattform für effiziente und umweltgerechte Bewirtschaftung von Grünland
In Schleswig-Holstein stellt das Grünland mit mehr als einem Drittel der landwirtschaftlichen Nutzfläche ein prägendes Landschaftselement dar (317.200 ha Dauergrünland, 33.600 ha Ackergras). Es hat eine wichtige Funktion als Futtergrundlage für Rinder, Schafe und Pferde. Außerdem spielt es eine zunehmend wichtigere Rolle im Bereich Klimaschutz und Erhaltung der Artenvielfalt.
Mit dem Grünlandportal SH
(www.gruenlandportal-sh.de), das sowohl als Desktopversion als auch als mobile App verfügbar ist, wird erstmalig eine umfassende und innovative Plattform zu Themen des Grünlands in Schleswig-Holstein geboten. Für die Landwirte ist es ein prima Praxistool. Die App führt Grünlandinhalte aus Praxis, Wissenschaft und Beratung zusammen. Gefördert wurde das Projekt im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaft (EIP) sowie über die Stiftung Schleswig-Holsteinische Landschaft.