BRS News
"Die Zukunft der Nutztiere ...": Gemeinsam zur Beendigung der Polarisierung um die Tierhaltung
Europäische Partnerverbände der Viehzucht, die die Wertschöpfungskette der Viehzucht vertreten, trafen sich zu einem offenen Austausch über die Zukunft der Viehzucht in der EU und darüber hinaus. Die Veranstaltung nur auf Einladung fand am Donnerstag, den 28. September in Brüssel, im Concert Noble statt. Ziel der Veranstaltung war es, einen Dialog zwischen Wissenschaftlern, Politikern, NGOs und dem Privatsektor zu schmieden, um einen Weg zu finden, um Herausforderungen in unseren Ernährungssystemen durch machbare und praktische Lösungen anzugehen und die aktuelle Polarisierung rund um die Tierhaltung zu beenden.
Kein Zusammenhang zwischen Werbung und Übergewicht bei Kindern
Die Einführung eines Werbeverbots bzw. die Beschränkung von Werbung für als ungesund geltende Lebensmittel, die sich an Kinder richtet, wird vielfach als ein mögliches Instrument zur Förderung einer gesunden Ernährung und damit – indirekt – auch zur Vermeidung von Adipositas angesehen. Der Wissenschaftliche Dienst hat hierzu kürzlich eine Einschätzung und Auswertung vorhandener Studien vorgenommen. Demnach ist sei Zusammenhang derzeit wissenschaftlich nicht erkennbar. Die Verfassungsmäßigkeit des geplanten Werbeverbotes sei u.U. weder mit dem Unionsrecht noch dem Grundgesetz vereinbar.
- Verbot für an Kinder gerichtete Lebensmittelwerbung Verfassungsrechtlicher Rahmen - verfassungsrechtlicher Rahmen (WD 3 - 3000 - 098/23)
- Unionsrechtliche Vorgaben zu nationalen Werbebeschränkungen Unionsrechtliche Vorgaben zu nationalen Werbebeschränkungen (EU 6 - 3000 - 047/23)
- Zur Frage eines ursächlichen Zusammenhangs zwischen Lebensmittelwerbeverboten und dem Auftreten von Adipositas bei Kindern und Jugendlichen Zur Frage eines ursächlichen Zusammenhangs zwischen Lebensmittelwerbeverboten (WD 9 - 3000 - 065/23)
Zu vergleichbaren Ergebnissen ist die Wirtschaft auch gekommen.
SchweineWohl im Fokus - Unterrichtsmaterialien zum Thema Kupierverzicht
Nach wie vor gilt die Haltung von unkupierten Schweinen als Königsdisziplin. Seit Jahren versuchen Wissenschaft und Praxis Lösungen zu finden, erfolgreich Tiere mit intakten Ringelschwänzen zu halten. Mittlerweile liegen bereits zahlreiche wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Einflussfaktoren und erfolgversprechenden Maßnahmen bei der Haltung unkupierter Schweine vor. Dennoch gibt es kein Patentrezept zur Vermeidung von Schwanzbeißen, da es sich bei Caudophagie um ein multifaktorielles und betriebsindividuelles Problem handelt.
Durch die AG Kupierverzicht
des Tierwohl-Kompetenzzentrums Schwein im Rahmen des Netzwerks Fokus Tierwohl wurden Unterrichtsmaterialien zum Thema Kupierverzicht als Angebot für Lehrkräfte an landwirtschaftlichen Fach- und Berufsschulen erstellt, um das Thema Kupierverzicht in den Unterricht aufzunehmen und die Landwirtinnen und Landwirte von morgen für die Thematik zu sensibilisieren.
Ceva: Kryptosporidiose bei Kälbern – die Prävention beginnt im Stall
Ein neuer Beitrag des Ceva Blogs ruminants.ceva.pro beschäftigt sich mit der bei Kälbern auftretenden Infektionskrankheit Kryptosporidiose. Kryptosporidien befallen den Darm, vermehren sich dort und lösen Entzündungen aus. Nicht selten sind neben Durchfall auch Trinkunlust, Bewegungsunlust und Festliegen bestimmende Anzeichen. Der Artikel beschreibt, wie sich junge Kälber infizieren und welche Präventionsmaßnahmen ergriffen werden können, um die Tiere zu schützen.
Seminarreihe Tiergesundheitsmanagement
Tiergerechte Haltungsbedingungen, Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten sowie Zucht und Fütterung haben Einfluss auf die Gesundheit von Nutztieren. Mit einer bundesweiten Seminarreihe zum Tiergesundheitsmanagement möchte das Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL), Tierhalter*innen zu dieser Thematik weiterbilden. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen wurde vom BÖL mit der Durchführung der Seminare beauftragt. Die Seminare für die Tierarten Rind, Schwein, Geflügel und Kleinwiederkäuer werden bundesweit angeboten. Sie beginnen im Herbst/Winter 2023 und werden mindestens bis Sommer 2025 fortgeführt. Die einzelnen Veranstaltungen dauern zwischen 4 Stunden und zwei Tagen. Auch online-Seminare werden angeboten.
Bundesregierung verteidigt Änderungen bei Tierexporten
Berlin: (hib/NKI) Durch das Zurückziehen der Veterinärbescheinigungen hat die Bundesregierung die gezielte Exportunterstützung in Bezug auf lange Beförderungen lebender Tiere nach eigenem Bekunden beendet. Das geht aus ihrer Antwort (20/8682) auf eine Kleine Anfrage (20/8227) der CDU/CSU-Fraktion hervor. Hintergrund ist die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) getroffene Entscheidung, Veterinärbescheinigungen für Exporte von Wiederkäuern zurückzuziehen. Seit Juli gilt, dass diese Bescheinigungen den deutschen Unternehmen bei Exporten nicht mehr zur Verfügung stehen, was eine Beeinträchtigung unter anderem in Ländern wie Ägypten, Algerien, Irak, Iran, Jordanien, Libanon, Libyen, Marokko, Tunesien und Vereinigte Arabische Emirate zur Folge hat. Die Bundesregierung verfolge seit längerem das Ziel, dass wirtschaftsseitig nachgewiesen wird, dass Versorgungsstellen in Transit- und gegebenenfalls Drittländern geeignet sind, die entsprechenden Tierarten adäquat und tierschutzkonform unterzubringen und versorgen zu können
, heißt es in der Antwort. Diese Nachweise seien nicht gelungen. Unabhängig davon sei festzustellen, dass die Belastungen der Tiere nicht nur auf ungeeigneten oder nicht vorhandenen Versorgungsstellen beruhten. Daher sei aus Gründen des Tierschutzes von dieser Form der Exportunterstützung Abstand genommen worden. Es sei festzuhalten, dass diese Maßnahme kein Exportverbot darstelle und derzeit keine rechtliche Grundlage für ein generelles Exportverbot existiert
, schreibt die Bundesregierung.
Forum Moderne Landwirtschaft gewinnt REWE Group als neues Mitglied
Den Dialog zwischen Landwirtschaft, Verbraucher:innen, Handel sowie weiteren Vertreter:innen der Lieferkette fördern, so lautet eines der Ziele des Kompetenzzentrum Landwirtschaft der REWE Group. Im Rahmen dieser Bestrebungen ist die REWE Group jetzt dem Forum Moderne Landwirtschaft beigetreten.
Das Kompetenzzentrum Landwirtschaft wurde im Januar diesen Jahres von der REWE Group gegründet, um mit wegweisenden Projekten die Zukunft der heimischen Landwirtschaft aktiv mitzugestalten. Als fachlicher Impulsgeber fungiert dabei ein Gremium mit 24 externen Expert:innen aus landwirtschaftlicher Praxis, Wissenschaft und Produktion. Das Motto: Miteinander statt übereinander reden.
Monetäre Vorteile von Zwischenfrüchten und pfluglosem Ackerbau überschätzt?
Nach dieser Studie werden die für Deutschland hochgerechneten sozio-ökonomischen Vorteile der regenerativen
Landwirtschaft mit 8,5 Mrd. € pro Jahr bewertet. Nach aktuellem Forschungsstand, der keine relevante C-Speicherung durch Direktsaat und Zwischenfrüchte/Untersaaten sieht, blieben davon nur 1,7 Mrd. €, informiert der Triesdorfer Agrarökonom Prof. Breuning. Die Fehleinschätzung käme lt. Breuning daher, dass in den meisten bisherigen Studien weder die Lagerungsdichte berücksichtigt, noch das komplette Bodenprofil beprobt wurde
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Nutztiere: Gentechnik ist passé, aber neuer Schub durch Genome Editing
transgen - Gentechnik bei Nutztieren? Lange Zeit hatte das kaum praktische Bedeutung. Es wurde zwar viel geforscht und ausprobiert, doch meist ohne Erfolg. Viele solcher Tiere waren krank oder nicht lebensfähig. Mit den neuen Genome Editing-Verfahren wie der Gen-Schere CRISPR/Cas hat sich das grundlegend geändert. Nun ist es möglich, bestimmte Eigenschaften gezielt zu verändern. In den USA und Japan sind bereits erste genom-editierte Tiere zugelassen. Weitere werden bald folgen.
FAO-Bericht mit erster globaler Schätzung der Auswirkungen von Katastrophen auf die Landwirtschaft
Ein neuer FAO-Bericht mit dem Titel Die Auswirkungen von Katastrophen auf Landwirtschaft und Ernährungssicherheit
liefert die erste globale Schätzung der Auswirkungen von Katastrophen auf die landwirtschaftliche Produktion mit Schwerpunkt auf Nutzpflanzen und Viehzucht. Demnach sind in den letzten 30 Jahren durch Katastrophenereignisse schätzungsweise 3,8 Billionen US-Dollar an Nutzpflanzen und Viehzucht verloren gegangen, was einem durchschnittlichen Verlust von 123 Milliarden US-Dollar pro Jahr oder 5 Prozent des jährlichen globalen landwirtschaftlichen Bruttoinlandsprodukts (BIP) entspricht. So wurde bei Fleisch, Milchprodukten und Eiern ein durchschnittlicher geschätzter Verlust von 16 Millionen Tonnen pro Jahr verzeichnet, was der gesamten Produktion von Fleisch, Milchprodukten und Eiern in Mexiko und Indien im Jahr 2021 entspricht. Der Bericht betont die Notwendigkeit einer dringenden Verbesserung der Informations- und Datenlage über die Auswirkungen von Katastrophen in alle Teilsektoren der Landwirtschaft, um eine Grundlage für wirksame Maßnahmen und fundierte Informationen zu schaffen.