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Bundespolitik gefährdet Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Niedersachsen

Die Oldenburgische Industrie und Handelskammer hatte am 13.07.2022 zu einem Pressegespräch eingeladen um die Ergebnisse des Projekts TRAIN - Transformationsszenarien der Agrar- und Ernährungswirtschaft in Niedersachsen vorzustellen.

Einleitend machte IHK-Präsident Jan Müller für die Oldenburgische IHK deutlich, dass die Agar- und Ernährungswirtschaft von enormer Bedeutung ist. 44 Prozent des gesamten Industrieumsatzes in unserem IHK-Bezirk gehen direkt auf die Ernährungsindustrie zurück (2021). In Niedersachsen liegt der Anteil gerade einmal bei 17 Prozent, in Deutschland bei 8 Prozent. Der Umsatz der Branche hat sich seit dem Jahr 2000 mehr als verdoppelt (+ 127 %).

Das Ernährungsgewerbe ist nicht nur der Wachstumsmotor der Region, sondern auch ein wichtiger Arbeitgeber. Die Branche stellt ein Drittel der Arbeitsplätze in der Industrie. Durch umfangreiche Verflechtungen mit vor- und nachgelagerten Bereichen ist die Bedeutung der Ernährungsindustrie für unsere Region noch weitaus höher, als es die statistischen Zahlen wiedergeben. Geschlossene Wertschöpfungsketten von Anbau und Produktion über die Veredelungswirtschaft und Weiterverarbeitung bis hin zu Verpackung und Versand sind ein zentraler Erfolgsfaktor. Eine Schlüsselrolle kommt der Agrarwirtschaft zu. Deren Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit sind elementare Voraussetzungen für den Erfolg der regionalen Ernährungswirtschaft.

Wissenschaftler haben erstmals analysiert, welch dramatische Folgen eine politisch bedingte Vernichtung der Landwirtschaft auf die Wirtschaft, die Arbeitsplätze und die Region im nördlichen Niedersachsen haben würde. Schon im Szenario geringer Rückgang der Viehhaltung geht die Bruttowertschöpfung in der Agrarwirtschaft um 20 Prozent und in der Nahrungs- und Futtermittelindustrie um 11 Prozent zurück. Die Beschäftigungsverluste sind mit 20 bzw. 12 Prozent fast ebenso hoch. Im Szenario starker Rückgang bricht die Bruttowertschöpfung in der Agrarwirtschaft um 54 Prozent und in der Nahrungs- und Futtermittelindustrie um 30 Prozent ein. Die Beschäftigungsverluste liegen bei 55 bzw. 32 Prozent.

Durch Verflechtungen mit weiteren Branchen addieren sich die Gesamtverluste bei der Bruttowertschöpfung je nach Szenario auf 1,1 bis 3,0 Milliarden Euro, bei der Beschäftigung auf 8.900 bis 23.900 Arbeitsplätze.

Maßgeblich beteiligt waren das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI), die ScMI AG und der Verbund Transformationsforschung agrar Niedersachsen (trafo:agrar) der Uni Vechta.


open_in_newIHK-Präsident Jan Müller kommentiert die Train-Ergebnisse

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