BRS News

31.10.2023

BBV-Unterschriftenaktion zum Thema Anbindehaltung

Der Bayerische Bauernverband (BBV) hat die Unterschriftenaktion Rettet Berta vor dem Schlachthof und Kleinbauern vor dem Aus! gestartet, um der Forderung der Branche nach einem gangbaren und nachhaltigen Weg der Weiterentwicklung für Betriebe mit Anbindehaltung anstatt des vom BMEL vorgesehenen Verbotes Nachdruck zu verleihen. Auf der BBV-Seite "Rettet Berta" können sich alle eintragen, die die Aktion unterstützen möchten.

 

31.10.2023

Drei Jahre Afrikanische Schweinepest in Sachsen – Infektionszahlen gehen zurück

Am 31. Oktober 2020 wurde in Sachsen der erste ASP-Fall festgestellt. Seitdem ist es im Freistaat durch den Bau von Zäunungen, durch Suche und Bergung von Kadavern sowie durch intensive Bejagung des Schwarzwilds trotz der weiteren Ausbreitung gelungen, die Schweinepest auf ein die Landkreise Görlitz und Bautzen sowie Teile des Landkreises Meißen umfassendes Gebiet zu beschränken. Auch ein Fortschreiten weiter hinein nach Sachsen und die Bundesrepublik konnte verhindert werden. Aktuell geht die Zahl der aktiven ASP-Fälle zurück. Gemeinsam haben wir es geschafft, die Ausbreitung der Tierseuche zum Stillstand zu bekommen und eine weitere Ausbreitung gen Westen und Süden zu verhindern, sagte Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping. Dennoch sei eine weitere Eindämmung notwendig.

 

31.10.2023

Nachhaltige Lebensmittelversorgung objektivieren

Green, A., Nemecek, T. & Mathys, A. A proposed framework to develop nutrient profiling algorithms for assessments of sustainable food: the metrics and their assumptions matter. Int J Life Cycle Assess 28, 1326–1347 (2023). https://doi.org/10.1007/s11367-023-02210-9

Um die Nachhaltigkeit unserer globalen und lokalen Lebensmittelsysteme ganzheitlich zu bewerten, brauchen wir Methoden, die Umwelt- und Ernährungs- und Gesundheitsdimensionen kombinieren. Eine Option ist die Bewertung des Nährwertszyklus, bei der ein Nährstoff oder eine Gesundheitsmetrik in die Standard-Umweltlebenszyklusbewertung einfließen. Hier scheiden sich die Geister bzgl. der korrekten Methode. Eins steht fest: Lebensmittelanalysen aus der Industrie sind nicht geeignet, um Lebensmittel hinsichtlich Ihrer Umwelteffekte miteinander zu vergleichen. Derzeit gibt es viele neue Bewertungsansätze, die derzeit geprüft werden. Fest steht, dass die Nährstoffqualität und Bioverfügbarkeit wichtige Rollen spielen.

 

31.10.2023

Digitale Empathie: Wenn Landwirte auf TikTok über das Klima sprechen

In einer Studie analysierte İlkay Unay-Gailhard vom Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO), wie junge Landwirte TikTok nutzen, um sich in den globalen Diskurs über Landwirtschaft und Klimawandel einzubringen. Die Studie untersucht, wie Landwirte das Engagement wahrnehmen, das sie erhalten, wenn sie über das Klima sprechen. Die Untersuchungen ergaben, dass Landwirte überwiegend emotionale Reaktion erhalten, wenn Sie über Klimathemen kommunizieren. Die Follower drückten ihre Standpunkte mitfühlend gegenüber den TikTok-Bauern oder den Dialogteilnehmern mit unterstützenden Botschaften aus. Fazit: Landwirte können, wie politische Entscheidungsträger und Medienaktivisten, aktive Akteure in der Klimakommunikation sein. Die Transparenz des Agrar- und Ernährungssystems ist für die heutigen Verbraucher sehr wichtig und Social-Media-Plattformen bieten den Landwirten die Möglichkeit, sich zu Wort zu melden.

 

30.10.2023

VEZG-Preis feiert Jubiläum

AgE - Die Preisfindung der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) hat im Oktober ihr 25-jähriges Bestehen feiern können. Wie die VEZG mitteilte, wird seit Mitte Oktober 1998 regelmäßig eine Schlachtschweinepreisempfehlung veröffentlicht, die als Richtschnur für die Abrechnung der am deutschen Markt gehandelten Schweine genutzt wird. Der Vereinigungspreis, der keine Notierung ist, findet aber auch über die Grenzen Deutschland hinaus in Europa große Beachtung und hat mal mehr oder mal weniger Einfluss auf die Schweinepreise in anderen Mitgliedstaaten. Heute sind in der VEZG etwa 40 Erzeugergemeinschaften zusammengeschlossen, die insgesamt rund 13,3 Millionen Schlachtschweine und 8,4 Millionen Ferkel im Jahr vermarkten. Hinzu kommen mehr als 30.000 Schlachtsauen und annähernd 207.000 Schlachtrinder, für die es ebenfalls wöchentliche Preisfeststellungen gibt. Auch der Vieh- und Fleischhandel sowie viele Schlachthöfe nutzen die Preisempfehlungen als maßgebliche Informationsgrundlage für ihre Handelsaktivitäten.

 

30.10.2023

Neue Versorgungsempfehlungen für Milchkühe

Nach mehr als 20 Jahren hat die Gesellschaft für Ernährungsphysiologie (GfE) neue Versorgungsempfehlungen für Milchkühe in einem 288-seitigen Buch veröffentlicht und im September einen Workshop zur Kommunikation und Umsetzung durchgeführt. Die bisherigen Empfehlungen entsprachen nicht mehr dem Stand der internationalen Forschung und wurden deshalb grundlegend überarbeitet. Deutschland verabschiedet sich von NEL und nutzbarem Rohprotein (nXP). Für alle Wiederkäuer ist die ME (umsetzbare Energie) künftig der Energiemaßstab, was als sehr vorteilhaft beurteilt wird. Es erfolgt eine klare Trennung von Futterbewertung und Bedarfsermittlung, d.h. dass mit der ME besser zwischen dem Energielieferungsvermögen der Futtermittel und dem Energiebedarf der Tiere unterschieden werden kann. Die auf dem Workshop vorgestellten Präsentationen können auf der Homepage der GfE abgerufen werden. Da die umfangreichen Empfehlungen erst in die Praxis umgesetzt werden müssen, ist mit einer Umsetzung nicht vor Oktober 2025 zu rechnen.

 

30.10.2023

Ceres Award 2023: Sebastian Bützler gewinnt in der Kategorie "Rinderhalter"

Sebastian Bützler bewirtschaftet gemeinsam mit seinem Vater einen Milchviehbetrieb mit 200 Kühen in Bad Münstereifel. Während der Vater sich um das Jungvieh und Kälber kümmert, ist Bützler für Milchkühe, Außenwirtschaft und die gesamte Organisation im Betrieb verantwortlich. Da die Familie ihr Haupteinkommen mit Milchviehhaltung einnimmt, hat Bützler ihre Wirtschaftlichkeit besonders im Blick. Und die Zahlen zeigen, dass er nicht nur bei der Milchleistung, sondern auch bei den Produktionskennzahlen zu Fruchtbarkeit und Grundfutter auf einem sehr guten Weg ist. Der 40-jährige Landwirtschaftsmeister teilt seinen Spaß an der Arbeit regelmäßig auf Social-Media-Kanälen.

 

30.10.2023

Ceres Award 2023: Henning Cloer gewinnt in der Kategorie "Schweinehalter"

Henning Cloer bietet seinen Aufzuchtferkeln und 1.000 Mastschweinen nicht nur Stroh an. Vielmehr praktiziert der 47-jährige Landwirt aus Werl in Nordrhein-Westfalen erfolgreich ein Strohhaltungskonzept. In den letzten vier Jahren hat er seine konventionellen Schweineställe auf das besonders tier- und umweltgerechte Xaletto-System umgestellt. Hier fällt keine Gülle an und es riecht kaum. Die mit Ringelschwanz aufgezogenen und gemästeten Schweine werden über ein Markenfleischprogramm vermarktet. Damit kann Henning Cloer auch die mit der Strohhaltung verbundenen höheren Kosten weitgehend ausgleichen.

 

30.10.2023

Kaniber zur neuen Thünen-Studie zur Flächennutzung: „Landwirtschaftliche Flächen werden gebraucht“

Eine neue Studie des Instituts für Lebensverhältnisse in ländlichen Räumen am bundesdeutschen Thünen-Institut bestätigt die Forderung von Bayerns Agrarministerin Michaela Kaniber, die vielfältigen Nutzungsansprüche an landwirtschaftliche Flächen in Deutschland besser in Einklang zu bringen. Gemäß der Studie droht in Deutschland der Verlust von rund 300.000 Hektar Anbaufläche bis zum Jahr 2030. Kaniber forderte in diesem Zusammenhang erneut, bei naturschutzfachlichen Ausgleichsmaßnahem vorrangig produktionsintegriert vorzugehen, also Produktion und Umweltschutz gleichzeitig zu betreiben. Darüber hinaus sollen Photovoltaik-Anlagen primär auf Dachflächen und bereits versiegelten Flächen realisiert werden. Die geplante Stilllegung von vier Prozent der Ackerfläche gehöre abgeschafft.

 

27.10.2023

Der BRS begrüßt die Proteinstrategie von Lidl, wünscht sich aber abgesicherte Fakten und mehr Zusammenarbeit in der Kette

Der Lebensmitteldiscounter Lidl hat eine Proteinstrategie vorgestellt. Gleichzeitig wird eine Preisanpassung von hauseigenen Vemondo-Produkten angekündigt. Vor dem Hintergrund der Diskussionen um den GreenDeal und den damit verbundenen Berichtspflichten ist die Strategie nachvollziehbar. Allerdings überzeugen die Argumente den Bundesverband Rind und Schwein e.V. (BRS) nicht. Als Ziel nennt Lidl u.a. eine Ausrichtung auf eine bewusste Ernährung, die u.a. mit den sich ändernden klimatischen Bedingungen und der Notwendigkeit, innerhalb der planetarischen Grenzen zu wirtschaften, begründet wird. Wer so argumentiert, muss auch Fakten liefern, ist Dr. Hammer, Geschäftsführerin des BRS überzeugt. Was bringt eine Verschiebung der Proteinverhältnisse zu Gunsten pflanzlicher Proteine dem Klima und der Gesundheit wirklich?

 

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