BRS News
EU-Gesetz zur Abholzung von Wäldern: Firmen haben ein Jahr mehr für Umsetzung
Als Reaktion auf die Bedenken von EU-Mitgliedstaaten, Nicht-EU-Ländern, Händlern und Wirtschaftsbeteiligten, dass sie nicht in der Lage wären, die Vorschriften der EU-Entwaldungsverordnung vollständig einzuhalten, wenn sie ab Ende 2024 gelten würden, hat das Europäische Parlament am 14.11. in Straßburg beschlossen, das Anwendungsdatum der Entwaldungsverordnung um ein Jahr zu verschieben. Große Marktteilnehmer und Händler müssten die sich aus dieser Verordnung ergebenden Verpflichtungen ab dem 30. Dezember 2025 einhalten, während Kleinst- und Kleinunternehmen bis zum 30. Juni 2026 Zeit hätten. Das Parlament nahm auch andere von den Fraktionen vorgeschlagene Änderungen an, darunter die Schaffung einer neuen Kategorie von Ländern, die hinsichtlich der Entwaldung kein Risiko
darstellen, zusätzlich zu den bestehenden drei Kategorien geringes
, normales
und hohes
Risiko. Für Länder, die als kein Risiko
eingestuft werden, d. h. für Länder mit stabiler oder zunehmender Entwicklung der Waldfläche, gelten deutlich weniger strenge Anforderungen, da das Risiko der Entwaldung vernachlässigbar ist oder gar nicht besteht. Die Kommission muss bis zum 30. Juni 2025 ein länderspezifisches Benchmarking-System fertigstellen.
Effekte des Angebotes von Heu auf Wachstum, Verhalten und kognitive Entwicklung von Kälbern
Kälber werden als Monogastrier geboren und nehmen einen Großteil der benötigten Nährstoffe über die Milch auf. Festes Futter wird vor allem in den ersten Lebenswochen nur in geringen Mengen aufgenommen und scheint daher von geringerer Bedeutung. Zahlreiche aktuellen Studien zeigen jedoch, dass gerade das Angebot von Heu neben Kraftfutterkomponenten innerhalb der ersten Lebenswochen entscheidend für hohe Tageszunahmen, das Ausleben natürlicher Verhaltensmuster und die kognitive Entwicklung von Kälbern ist. In einem neuen proteinmarkt-Fachartikel fasst Dr. Jason Hayer vom Hofgut Neumühle die Ergebnisse einiger aktuellen Studien zusammen.
Meldeportal zum Tierhaltungskennzeichnungsgesetz in Hessen am 1. November gestartet
Für die Umsetzung der Anforderungen des Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes ist in Hessen das Regierungspräsidium (RP) Gießen beauftragt worden. Alle schweinehaltenden Betriebe sind aufgefordert, die Haltungsform ihrer Schweine mitzuteilen. Hierfür steht ab 1. November ein Online-Meldeportal auf der RP-Internetseite zur Verfügung. Ab 1. August 2025 ist die Ausweisung auf den Produkten dann verpflichtend. Im ersten Schritt erfolgt die Vergabe der Kennnummer für die Haltungsformen Stall
und Bio
. Die Vergabe für Stall + Platz
erfolgt voraussichtlich ab Januar 2025. Das RP Gießen bittet deshalb darum, Mitteilungen zu anderen Haltungsformen erst ab Januar 2025 einzureichen, um eine zügige Bearbeitung der Kennnummernvergabe zu erleichtern.
Stellenausschreibungen LKV Bayern
Der LKV Bayern hat zwei Stellen für den Bereich Ferkelerzeugung und Schweinemast ausgeschrieben:
- Für die Verwaltungsstelle in Ansbach für den Bezirk Mittelfranken wird ab sofort ein Ringberater (m/w/d)
für den Bereich Ferkelerzeugung und Schweinemast in Vollzeit mit 40,10 Std./Wo. oder auch in Teilzeit mit 32 Std./Wo. gesucht. - Für die Verwaltungsstelle in Bayreuth für den Bezirk des Fleischerzeugerringes Oberfranken wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt ein Ringberater (m/w/d) in der Schweinemast, Ferkelerzeugung und Jungsauenselektion (m/w/d) in Teilzeit möglich mindestens 20,05 bis zu 40,10 Std./Woche gesucht.
Ceva: Welche Infektionen können für Trächtigkeitsverluste beim Rind verantwortlich sein?
Ein häufiges und besonders frustrierendes Problem für Tierärzte und Landwirte sind Trächtigkeitsverluste beim Rind. Diese können durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden. Ein neuer Beitrag des Ceva Blogs ruminants.ceva.pro gibt einen Überblick darüber, welche Erreger Aborte oder frühe embryonale Verluste auslösen können und warum es so wichtig ist, diese zu erkennen und zu verhindern.
Studie: Frühe Käsehersteller nutzten Baumblätter zur Steigerung der Milchproduktion
Eine umfassende Studie – veröffentlicht in Nature Ecology and Evolution – beleuchtet innovative Methoden der frühen Käsehersteller Mitteleuropas. Forscher der University of Bristol, des Muséum National d’Histoire Naturelle und der Universität Kiel führten über 2.000 Isotopenanalysen an Rinderzähnen, Knochen und in Keramikgefäßen gefundenen Fettresten durch. Die Ergebnisse zeigen, wie die Bauern ihre Viehzucht an die dicht bewaldete Landschaft Mitteleuropas anpassten. Die Untersuchung legt eine bemerkenswerte Praxis der frühen Bauern offen: Rinder wurden im Sommer mit von Bäumen gesammelten Blättern gefüttert, um sie durch den Winter zu bringen. Diese Methode verbesserte nicht nur die Gesundheit der weiblichen Kühe, sondern steigerte auch die Milchproduktion und die Geburten außerhalb der Hauptkalbezeit im späten Frühling. So konnten die frühen Gemeinschaften die verlässliche Milchversorgung auch in kalten Wintermonaten sicherstellen.
Neue BZL-Broschüre „Gesamtbetriebliches Haltungskonzept Mastrinder“
Wie kann eine zukunftsfähige Haltung von Mastrindern aussehen? Lösungsansätze zu dieser Frage gibt es in der neuen BZL-Broschüre Gesamtbetriebliches Haltungskonzept Mastrinder
, die das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) zusammen mit seinen Fachgruppenpartnern auf der EuroTier 2024 vorstellte. Im Fokus der Broschüre stehen die Ethologie der Tiere, Rasseeigenschaften und Vermarktungswege, insbesondere hinsichtlich der männlichen Milchrassekälber. Nachhaltige Fütterungsstrategien sowie die Anliegen verschiedener Stakeholder entlang der Wertschöpfungskette werden ebenfalls berücksichtigt. Auf dieser Grundlage entwickelte die Fachgruppe ein zukunftsfähiges Stallmodell und verweist auf bereits in der Praxis existierende Haltungsverfahren.
Zweiter Milk.Fluencer-Treff: Impulse für die Hof-PR auf dem Arla Innovationshof
DIALOG MILCH lädt alle an aktiver Öffentlichkeitsarbeit interessierten jungen Landwirtinnen und Landwirte am 29. November 2024 auf den Arla Innovationshof in Kamp-Lintfor zum zweiten Milk.Fluencer-Treff ein. Ein Auftritt in den Social Media ist für Milchkuhbetriebe heute wichtig. Doch wie gelingt der Einstieg? Was sind die Dos und Don'ts
? Wie erreiche ich Verbraucherinnen und Verbraucher mit meinen Themen? Der Milk.Fluencer-Treff will diesen Fragen nachgehen. Im Mittelpunkt steht ein Info-Speeddating mit vier Stationen. Darüber hinaus bietet das Programm einen Einblick in das Konzept des Arla Innovationshofs von Landwirt Kevin Anhamm. Die Teilnahme am Milk.Fluencer-Treff ist kostenfrei, erfordert jedoch eine vorherige Anmeldung.
Der AGRILL geht in die zweite Runde - #gemeinsamgenießen 2025
Im Jahr 2025 wird der AGRILL besonders Technikfans begeistern: die Initiatoren prämieren den besten selbst gebauten Grill für die Schlepper-Fronthydraulik und freuen sich auf viele Ideen für mobile Grills. So werden mit Genuss und Vielfalt noch mehr Menschen erreicht.
Zahlen zur Blauzungenkrankheit
Im Zeitraum vom 12. Oktober 2023 bis zum 23. Oktober 2024 ist in Deutschland in insgesamt 13.206 Betrieben die Blauzungenkrankheit (englisch, Bluetongue Disease, BT) gemeldet worden. Das geht aus einer Antwort (20/13573) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (20/13485) der CDU/CSU-Fraktion hervor. Wie viele Tiere insgesamt betroffen seien, könne nicht bestimmt werden, da nicht alle Tiere im Betrieb untersucht würden. Der Schaden könne derzeit monetär nicht quantifiziert werden, es sei aber von erheblichen wirtschaftlichen Schäden auszugehen, zumal nicht nur direkte Schäden durch klinische Symptome und Sterblichkeit, sondern auch indirekte Schäden durch Störungen von Vertriebsketten, notwendige Ersatzleistungen im Bereich Landschaftspflege etc. zu berücksichtigen seien, heißt es in der Antwort. Europaweit seien zum Stichtag 16. Oktober 2024 in 13 EU-Staaten insgesamt 373 Ausbrüche gemeldet worden. Nach den Vorgaben des neuen EU-Tiergesundheitsrechts sei die BT nunmehr optional und nicht mehr verpflichtend zu bekämpfen
. Deshalb würden auch nicht mehr alle Fälle gemeldet, weswegen die aufgeführten Zahlen möglicherweise nicht aussagekräftig seien, schreibt die Bundesregierung.