BRS News
Bessere Luft durch Gülleansäuerung
Zusammen mit ihren Projektpartnern, den Firmen SF-Soepenberg und Hölscher + Leuschner, haben Forschende der Uni Bonn im Rahmen einer Studie gezeigt, dass sich Ammoniak-Emissionen durch Ansäuern der Gülle mit Schwefelsäure um etwa 40 Prozent reduzieren lassen. Bei einer Optimierung der Methode seien sogar Werte von mehr als 60 Prozent denkbar, erklärt Dr. Veronika Overmeyer vom Institut für Landtechnik (ILT) der Universität Bonn. Die Ammoniak-Emissionen bei der Düngung mit dem vorbehandelten Flüssigmist seien ebenfalls deutlich geringer. Da die angesäuerten Exkremente größere Mengen Stickstoff und Schwefel als normalerweise enthalten, hätten sie zudem eine noch bessere Düngewirkung. Unerwartet war zudem eine weitere Beobachtung: Die Ansäuerung unterdrückte auch die Entstehung von Methan, eines sehr starken Klimagases. 10 bis 15 Prozent des menschgemachten Methans stammen aus der Gülle-Lagerung. Mit unserer Methode konnten wir die Methan-Emissionen um zwei Drittel reduzieren
, erklärt Prof. Dr. Wolfgang Büscher vom ILT, der die Studie betreut hat. Wir schlagen damit also gleich zwei Fliegen mit einer Klappe.
Richtlinie zur Förderung der Sommerweidehaltung von Rindern in Brandenburg – Anträge bis zum 15. April möglich
Um die rinderhaltenden Betriebe in Brandenburg bei der Umstellung ihrer Tierhaltung weiterhin zu unterstützen, hat das Agrarministerium die Richtlinie zur Förderung der Sommerweidehaltung von Rindern verlängert und überarbeitet. Gefördert werden Halterinnen und Halter, die ihren Tieren in den Monaten Mai bis November täglich den Gang auf die Weide ermöglichen. Anträge sind noch bis zum 15. April möglich.
Fleischverzehr 2022 auf Tiefstand
Die vorläufigen Angaben des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) zeigen, dass sich der langfristige Trend zu einem geringeren Fleischverzehr auch 2022 fortsetzt hat: Mit 52 Kilogramm pro Person sank der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch im Vergleich zu 2021 um rund 4,2 Kilogramm und ist so niedrig wie noch nie seit Beginn der Verzehrsberechnung im Jahr 1989. So aßen die Menschen rund 2,8 Kilogramm weniger Schweinefleisch, 900 Gramm weniger Rind- und Kalbsfleisch sowie 400 Gramm weniger Geflügelfleisch.
Extensivierung oder nachhaltige Intensivierung?
Es gibt unterschiedliche Ansätze, das Klima zu schützen und gleichzeitig etwas für Artenvielfalt und Ressourcen zu tun. Einige Wissenschaftler fordern eine Extensivierung, also z.B. eine Ausweitung des ökologischen Landbaus oder den Abbau von Tierbeständen, verbunden mit einer Reduzierung des Fleischverzehrs. Andere wünschen sich eine nachhaltige Intensivierung, u.a. um knappe Produktionsmittel möglichst effektiv nutzen zu können. Der Streit, der sich derzeit um den Ökolandau anbahnt, lässt sich im Grund auf alle Bereiche der deutschen Wirtschaft übertragen. Eine verlässliche Politikempfehlung kann nur eine sozio-ökonimische Folgenabschätzung für die ein oder andere Richtung liefern. Hierzu hat das Landwirtschaftsministerium gerade eine Ausschreibung gestartet. Sie werden auch zeigen, ob sich Simulationen aus best. Regionen Deutschlands auf ganz Deutschland übertragen lassen. Wichtig ist nur, dass Ernährung nicht als Scheindebatte missbraucht wird - und das deutet sich mit politischer Unterstützung leider an.
FAO: Tierhaltung und Umweltschutz
Aufgrund des Bevölkerungswachstums, steigender Einkommen und veränderter Lebens- und Ernährungsgewohnheiten nehmen die weltweite Nachfrage und Produktion von tierischen Erzeugnissen rasch zu. Gleichzeitig haben Viehhaltungssysteme erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt, einschließlich Luft, Land, Boden, Wasser und biologische Vielfalt. Das Wachstum dieses Sektors muss im Zusammenhang mit den endlichen natürlichen Ressourcen, dem Beitrag zur Existenzsicherung und der langfristigen Ernährungssicherheit sowie der Reaktion auf den Klimawandel betrachtet werden. Die FAO arbeitet daran, die Tierhaltungssysteme umzugestalten und sie nachhaltiger, produktiver und widerstandsfähiger zu machen.
Neuer Beitrag der Podcast-Reihe "Let's talk Milch"
Let‘s Talk Milch, der Podcast der Initiative Milch geht in einem neuen Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit messen, aber wie?
der Frage nach, wie nachhaltig wir leben und wie man Nachhaltigkeit messen kann. Wissenschaftlerin Tomke Lindena vom Thünen-Institut erklärt, welche Faktoren bei der Messung von Nachhaltigkeit beachtet werden müssen. Für die Milchwirtschaft hat das Thünen-Institut gemeinsam mit dem QM-Milch e.V., dem Projektbüro Land und Markt sowie weiteren Stakeholdern entlang der Wertschöpfungskette Milch ein eigenes Modell entworfen, um die nachhaltige Entwicklung der Milcherzeugung messen und Verbesserungsvorschläge machen zu können. Die Podcast-Folge berichtet, wie die Molkereien und Milcherzeuger:innen in die Messung einbezogen werden und worin sie sich noch verbessern können.
Herdenschutzkonzept Baden-Württemberg schließt nun auch ältere Rinder mit ein
Das bisherige Schutzkonzept vor möglichen Wolfsangriffen in Baden-Württemberg wird erweitert.
Das Land hat unter Mitwirkung von Rinderhaltenden und Landnutzungsverbänden ein Konzept mit mehreren Maßnahmen vorgelegt, das künftig den zumutbaren Herdenschutz bei Rindern konkretisiert. Festgelegt ist darin auch eine genaue Schwelle für Rinder-Risse, ab der ein sogenannter schadstiftender Wolf
entnommen wird: Sollte ein Wolf die zumutbaren Schutzmaßnahmen mindestens zweimal in engem zeitlichen und räumlichen Abstand überwinden, nutzt das Umweltministerium seine rechtlichen Handlungsspielräume (Paragraf 45 Absatz 7 BNatSchG). Ein spezialisiertes und jederzeit einsetzbares Entnahmeteam führt die letale Entnahme des Wolfes durch. Die Jägerschaft wird mit einbezogen, sofern sie dies möchte.
Forschungsverbund „Zukunft der Ernährung in Niedersachsen (ZERN) gestartet
Am 30.03. fiel der Startschuss für den Forschungsverbund Zukunft der Ernährung in Niedersachsen (ZERN)
. Wissenschaftsminister Falko Mohrs hat den Verbundpartnern einen Förderbescheid über neun Millionen Euro aus dem Programm zukunft.niedersachsen
überreicht. Mit der Förderung werden die Universität Göttingen, die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) und das Deutsche Institut für Lebensmitteltechnik in Quakenbrück (DIL) in den kommenden fünf Jahren Maßnahmen entwickeln, die den Wandel des Agrar- und Ernährungssystems in Niedersachsen hin zu mehr Nachhaltigkeit gestalten sollen. Der Fokus liegt auf den Themen Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt sowie deren vielfältigen Verknüpfungen. Die Ergebnisse könnten anschließend auch als Blaupause für andere Regionen dienen.
Fachdialog Schwein 08.03.23: Vorträge online
Die Zuchtorganisation German Genetic organisierte ihren FACHDIALOG SCHWEIN am 08. März 2023 (10.00 Uhr - 15.30 Uhr) in der Filharmonie Filderstadt. Dabei ging es in Fachvorträgen vormittags und anlässlich einer Podiumsdiskussion nachmittags um WEGE FÜR EINE ZUKUNFTSSICHERE SCHWEINEHALTUNG IN DEUTSCHLAND BZW. BADEN-WÜRTTEMBERG
. Die Vorträge sind jetzt online im Videokanal Ferkelväter
.
Tagungsband zu KTBL-Tagen 2023 verfügbar
Gefühlt. Geschätzt. Gerechnet! - Bewerten und Entscheiden in der Landwirtschaft
- mit diesem Thema befassten sich die mehr als 20 Referierenden bei den KTBL-Tagen 2023 am 15. und 16. März in Berlin. Gleichzeitig feierte das Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft seinen 100. Geburtstag mit einem Festakt. Die Fachtagung der KTBL-Tage widmete sich Bewertungen und Entscheidungsprozessen sowohl auf den Betrieben als auch in der Politik. An Beispielen gingen die Referentinnen und Referenten der Frage nach, wie Wissenschaft, Beratung und Wirtschaft die Betriebe und die Politik bei ihrer Arbeit unterstützen könnten. Darüber hinaus wurde beleuchtet, wie der Bauch
unsere Entscheidungen mitbestimmt und wie wir mit Fehlentscheidungen umgehen. Der Tagungsband kann auf der Homepage des KTBL ab der ersten Aprilwoche hier kostenfrei heruntergeladen werden.