BRS News
Mit offenen Märkten gegen den Klimawandel
Der Agrarökonom Hermann Lotze-Campen vom Institut für Klimafolgenforschung in Potsdam hat in der Süddeutschen Zeitung ein Plädoyer für den Freihandel um Schutz des Klimas veröffentlicht. Aus Sicht des Wissenschaftlers könnten offene Agrarmärkte den Klimawandel besser auffangen, weil Länder mit schlechter Ressourcenausstattung (z.B. Wasser) geschont würden. Nach Berechnungen des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung könne eine restriktive Handelspolitik zu Klima bedingten Verlusten in der Landwirtschaft in Höhe von 2,5 Billionen Dollar weltweit pro Jahr führen.Anm. d. Red.: Vor dem Hintergrund aktueller Diskussionen um Abschottung und Extensivierung kommen die Berechnungen aus Potsdam zur rechten Zeit. Wenn nationale Märkte für den internationalen Wettbewerb geöffnet werden, kann sich jedes Land auf jene Produkte spezialisieren, für die es die besten Anbaubedingungen hat und die es im Vergleich günstiger herstellen kann. In Europa können das veredelte Produkte sein, die z.B. viel (Regen-)Wasser benötigen. Klima muss über Systemgrenzen gedacht werden. So kommt in Deutschland niemand auf die Idee Ananas oder Bananen anzubauen. Der deutsche Wissenschaftler steht übrigens nicht allein. Er wird von internationalen Wissenschaftlern, die sich gerade zu den Vorteilen der Globalisierung geäußert haben, unterstützt. (Why we should be defending globalization). Und diese Theorie ist nicht neu. Sie geht auf Adam Smith (1723–1790), dem Urvater der Nationalökonomie zurück.
Mit offenen Märkten gegen den Klimawandel
Der Agrarökonom Hermann Lotze-Campen vom Institut für Klimafolgenforschung in Potsdam hat in der Süddeutschen Zeitung ein Plädoyer für den Freihandel um Schutz des Klimas veröffentlicht. Aus Sicht des Wissenschaftlers könnten offene Agrarmärkte den Klimawandel besser auffangen, weil Länder mit schlechter Ressourcenausstattung (z.B. Wasser) geschont würden. Nach Berechnungen des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung könne eine restriktive Handelspolitik zu Klima bedingten Verlusten in der Landwirtschaft in Höhe von 2,5 Billionen Dollar weltweit pro Jahr führen.Anm. d. Red.: Vor dem Hintergrund aktueller Diskussionen um Abschottung und Extensivierung kommen die Berechnungen aus Potsdam zur rechten Zeit. Wenn nationale Märkte für den internationalen Wettbewerb geöffnet werden, kann sich jedes Land auf jene Produkte spezialisieren, für die es die besten Anbaubedingungen hat und die es im Vergleich günstiger herstellen kann. In Europa können das veredelte Produkte sein, die z.B. viel (Regen-)Wasser benötigen. Klima muss über Systemgrenzen gedacht werden. So kommt in Deutschland niemand auf die Idee Ananas oder Bananen anzubauen. Der deutsche Wissenschaftler steht übrigens nicht allein. Er wird von internationalen Wissenschaftlern, die sich gerade zu den Vorteilen der Globalisierung geäußert haben, unterstützt. (Why we should be defending globalization). Und diese Theorie ist nicht neu. Sie geht auf Adam Smith (1723–1790), dem Urvater der Nationalökonomie zurück.
Warum das "vegane" Jägerschnitzel wirklich eine Verbrauchertäuschung ist
Wer sich für Verbraucherschutz und -aufklärung einsetzt, dafür aber vegane Nachbauprodukte
wählt, kann sich Spott und Häme im Netz sicher sein. Das ist Minister Schmidt gerade passiert. Völlig zu Unrecht, findet die Ernährungswissenschaftlerin Johanna Bayer. In ihrem Blog Quark und So
klärt sie die Kritiker des lobenswerten Vorstoßes aus dem Verbraucherschutzministerium über Verkehrsbezeichnungen und Rechtsgrundlagen der Lebensmittelkennzeichnung auf.
Anstatt im Internet zu googeln
oder im Duden zu suchen, gilt es, das Lebensmittelbuch der Deutschen Lebensmittelkommission, Gesetzestexte und diverse Loseblattsammlungen mit vielen EU-Verordnungen und Richtlinien zu sichten. Kritikern ist das zu aufwändig. Das hat die Ökotrophologin für alle Kritiker jetzt nachgeholt. Sie kommt daher zu dem Ergebniss, dass Korrektheit im Lebensmittelbereich vornehme Pflicht
ist, festgelegt in Paragrafen zur Lauterkeit der Informationspraxis, die von Verbraucherzentralen gerne zu Recht zitiert wird,wenn auf künstlich aromatisierten Früchtetees Obst prangt, denn Informationen über Lebensmittel dürfen nicht irreführend sein
. Alle Imitate von Wurst und Fleisch, die in Gestalt, Aufmachung und Geschmack Wurst und Fleisch offensiv nachempfunden sind, sollten Wurstersatz oder Wurstimitat, Fleischersatz oder Fleischimitat heißen. Soviel zum Gesetz. Dass sich Anbieter von Nachbauprodukten darum nicht scheren, bedarf dringend einer Klärung.
Darum sind Nachbauprodukte so teuer?
Die schweizer BranchenorganisationSwissmilkhat auf ihrer Internetseite die Herstellung von Butter mit der von Margarine verglichen und dafür ein Schaubild präsentiert, das verdeutlicht, warum Ersatzprodukte meist teurer als das Original sind. Während bei Margarine mehr als 10 Verarbeitungsschritt notwendig sind, braucht Butter nur drei.
Je mehr Aufwand, umso mehr Kosten. Das Vertrauen in ein Produkt wächst aber nicht automatisch mit der Verarbeitungstiefe. Das mussten jüngst auch vegane Produkte erleben.
Studien lesen lernen: "Bienen in der Stadt produzieren doppelt so viel Honig, wie auf dem Land”
Zwei Mitarbeiter der Universität Berlin haben im im Auftrag der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen eine Literaturstudie angefertigt, aus der es einige Ergebnisse in die Medien geschafft haben. Die SchlagzeileBienen in der Stadt produzieren doppelt so viel Honig, wie auf den Landlässt Zweifel aufkommen und hat die Redakteurin und Philosophin Susanne Waldeck veranlasst, sich die Studie einmal genauer anzuschauen, insbesondere auch deshalb, weil die Studie für Pauschalkritik gegenüber der Landwirtschaft genutzt wird. Und tatsächlich: die Schlagzeile basiert auf nur einer Untersuchung aus Celle, die eigentlich nur illustrieren sollte, wie wichtig die Versorgungslage für Bienen ist - unabhängig vom Standort des Bienenvolkes.
Anm. d. Red.: Das Jahr fängt an, wie es aufgehört hat: postfaktisch?
Warum Flugbenzin endlich besteuert werden muss und Fleisch steuerfrei abgegeben werden sollte
Flugbenzin ist in der gewerblichen Luftfahrt gänzlich von der Mineralölsteuer befreit. Damit genießt ausgerechnet der besonders klimaschädliche Flugverkehr ein enormes Steuerprivileg gegenüber allen anderen Verkehrsträgern, schreibt der Verkehrsclub Deutschland auf seiner Internetseite. Das ist wenigen Verbrauchern bekannt, gerät mit der Diskussion um eine Anhebung der Fleischsteuer aber wieder in den Fokus. Zu Recht. Die internationale Flugzeugflotte soll sich bis zum Jahr 2030 verdoppeln. Es gibt eine Vielzahl anderer Beispiele, wo der Gesetzgeber ansetzen könnte, um effektiver zum Klimaschutz beizutragen, als gerade bei der Ernährung.
Was bei der Diskussion völlig vergessen wird: welche Chancen ergeben sich vor dem Hintergrund der Klimaschutzdiskussion eigentlich für die dt. Landwirtschaft? "Klima" darf nicht regional betrachtet werden. Insbesondere dann nicht, wenn die Weltbevölkerung weiter zunimmt und mit ihr die Nachfrage nach tierischen Produkten stark steigt. Handel und produktive Landwirtschaft tragen zum Wohlstand und zum Klimaschutz bei. Deutsche Landwirtschaft könnte eine wichtige Rolle für die Welternährung leisten, wenn man sie ließe. Will man aber nicht. Ensprechend schnell haben sowohl das Bundeslandwirtschaftsministerium als auch das Bundesumweltministerium abgewunken. Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) distanzierte sich von dem Vorstoß der ihr untergeordneten Behörde.
Grüne fordern CO2-Bremse
hib - Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen setzt sich für die Einführung einer sogenannten CO2-Bremse ein. Konkret fordern die Abgeordneten in ihrem Antrag (18/10640), bei bestimmten Gesetzentwürfen die erwarteten Treibhausgasemissionen anzugeben und auf ihre Vereinbarkeit mit den deutschen Klimazielen zu prüfen.Anm. d. Red.: So löblich die Forderung auch klingt, sie ist ein Rückschritt. Noch vor Jahren haben sich alle Parteien für ein Wirtschaften nach Ökoeffizienzkritierien ausgesprochen. Das beinhaltet einen Gleichklang der Säulen
Ökonomie,
Ökologieund
Soziales. Die einseitige Berechnung zu erwartender Treibhausgasemissionen, wobei zwischen Herkunft zu unterscheiden wäre, riskiert ein Ungleichgewicht zu Lasten von
Ökonomieund
Soziales. Unabhängig davon ist die Forderung wohlfeil: jeder Gesetzentwurf muss heute von einer sozioökonomischen Folgenabschätzung begleitet werden. Da es der Gesetzgeber damit weder in der Vergangenheit und noch heute sehr genau nimmt, wäre die Forderung vorrangig, diesen Auftrag gewissenhaft zu erfüllen.
Fachlich unsinnige Begründung für Anhebung der Mehrwertsteuer auf Fleischprodukte
Lebensmittel werden in Deutschland grundsätzlich mit dem ermäßigten Steuersatz besteuert - egal, ob es sich umSüdfrüchte, Bananen, Tee oder heimische Produkte handelt. Diese Gleichbehandlung von importierten und regionalen Produkten wurde noch nie hinterfragt, obwohl die Klimabilanz aufgrund der Transportwege in Abhängigkeit der Transportmittel durchaus sehr unterschiedlich ausfallen kann.
Mit dem unsinnigen Vorschlag aus dem Bundesumweltministerium, Fleischprodukte mit den vollen Mehrwertsteuersatz zu versehen, wird diese Diskussion wieder geführt werden müssen. Auch zu den Auswirkungen für Importe aus Drittländern, wenn dort vermeintlich klimaschädliche Produkte wesentlich nachhaltiger produziert wird, als in Deutschland.
Am ärgerlichsten an der Diskussion aber ist der fehlende fachliche Unterbau: die Treibhausgasemissionen landwirtschaftliche Erzeugnisse werden mit denen der übrigen Wirtschaft verglichen. Branchen, die - anders als die Landwirtschaft - ausschliesslich fossile Energie benötigen und auch kein C02 durch Biomasse binden. Dabei hat das gescholtene Umweltministerium diese Unterscheidung selber angeregt: bei der Bewertung von Privatkaminen. Immerhin: die Bundesregierung schließt sich der Hysterie seines Ministeriums nicht an und hat dem Vorstoß eine klare Absage erteilt.
Ferkelerzeugern fehlt die Perspektive - Landwirte schreiben an Minister Remmel
Ferkelerzeuger in Not– mit diesem Betreff haben Sauenhalter aus dem Kreis Wesel vor Weihnachten einen Brief an NRW-Landwirtschaftsminister Johannes Remmel geschrieben. Von den desaströsen Ferkelpreisen über einen ungewöhnlich langen Zeitraum noch nicht wieder erholt, machen sie sich große Sorgen um ihre Familienbetriebe und die Zukunft der Ferkelerzeugung in Deutschland.
Kaum zu glauben: die Tomate gibt es seit 50 Millionen Jahren
Die genetischen Spuren unserer heute bekannten Tomate sollen aktuellen Studienergebnisse nach auf eine Pflanze zurückgeführt werden können, die vor rd. 50 Millionen Jahren in der Antarktis zuhause war. Allerdings war es dort damals nicht so kalt wie heute, sondern eher tropisch. Bisher wurde die Herkunft eher in den Anden vermutet. Die Tomate wurde vor über 10.000 Jahren domestiziert und kam erst im 16. Jahrhundert kam das Nachtschattengewächs nach Europa.Welche Rolle die Züchtung und die Gentechnik bei der Pflanzenzüchtung spielen, hat das Bayerische Staatsministerium in einer Präsentation aufbereitet (Grüne Gentechnik. Hexerei oder moderne Pflanzenzüchtung?")