Rinderfakten
Geringer Einsatz von Reserveantibiotika in der Tiermedizin
Werden Tiere krank, muss ein Tierarzt gerufen werden, der, ähnlich wie im Humanbereich, Arzneimittel zur Heilung verschreiben kann. Für die Bekämpfung schwerer bakterieller Infektionen werden Antibiotika verschrieben. Hier ist besondere Sorgfalt geboten, um die Entstehung von Resistenzen zu vermeiden. Diese entstehen besonders dann, wenn eine Behandlung mit antibiotisch wirksamen Medikamenten vorzeitig beendet wird oder die vom Tierarzt verschriebene Wirkstoffmenge nicht beachtet wird.
Antibiotikaeinsatz in der Tiermedizin
Der Einsatz von Tierarzneimitteln, zum Beispiel Antibiotika, dient dem Ziel, kranke Tiere zu behandeln und damit die Tiergesundheit und den Tierschutz zu fördern. Der Einsatz ist gleichermaßen auf den Schutz des Verbrauchers vor Zoonosen (auf Menschen übertragbare Tierkrankheiten) und vor gesundheitsgefährdenden Lebensmitteln ausgerichtet. Die Menge der in der Tiermedizin abgegebenen Antibiotika in Deutschland verringert sich kontinuierlich. Das meldet das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in seiner jährlichen Auswertung. Die Abgabemenge für Haus- und Nutztiere sank 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 61 Tonnen auf 540 Tonnen (minus 10 Prozent). Betrachtet man den Zeitraum seit Beginn der Erfassung, im Jahr 2011, ist die abgegebene Antibiotikamenge um 68 Prozent gesunken.
Gesundheitsrisiko durch Tierarzneimittelrückstände?
Alle tierischen Lebensmittel werden regelmäßig im Auftrag des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit stichprobenartig untersucht. 99,91 Prozent aller Proben blieben unbeanstandet; in 0,09 Prozent der Proben wurden Tierarzneimittelrückstände über den erlaubten Höchstwerten nachgewiesen (Stand 2018), das heißt aber nicht, dass hiervon ein Gesundheitsrisiko ausgeht.
Woher stammen MRSA-Keime beim Menschen?
Als Multiresistenz bezeichnet man eine Form der Antibiotikaresistenz, bei der Keime gegen mehrere verschiedene Antibiotika unempfindlich sind. Hierzu gehören Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA).
Antibiotikaresistenzen in der Nutztierhaltung
Bei Resistenzen verlieren Antibiotika ihre Wirksamkeit gegenüber Bakterien. Die zunehmenden Antibiotikaresistenzen sind ein gemeinsames weltweites Problem der Human- und der Tiermedizin.
Fachgerechter Antibiotikaeinsatz in der Nutztierhaltung
Kranke Tiere müssen tierärztlich versorgt werden. Die Anforderungen an die Verschreibung und Behandlung mit Antibiotika sind hoch. Zwischen 2011 und 2021 ist der Antibiotikaeinsatz in der Nutztierhaltung um 65 Prozent gesunken.