Wasserverbrauch & -nutzung
Lebensmittelproduktion in Deutschland entlastet Wasserressourcen
Nach Schätzungen der FAO steigt der Fleischverzehr in den nächsten 40 Jahren mit dem Anstieg des Einkommens in Schwellen- und Entwicklungsländern um mehr als 100 % – auch in den Ländern, die kaum über die notwendigen Wasserressourcen zum Anbau des Futters verfügen. Teile Mitteleuropas und besonders Deutschland haben dagegen Wasser im Überfluss. Länder mit diesem natürlichen Standortvorteil müssen mehr Wasser in Form von Lebensmitteln exportieren, um Länder ohne ausreichend Niederschlag und mit mangelnder Wasseraufbereitung zu entlasten. Statt mit großem Bewässerungsaufwand Landwirtschaft zu betreiben, können sich die wasserarmen Länder auf weniger ressourcenintensive Wirtschaftszweige konzentrieren und die Erträge daraus nutzen, um die Ernährungssituation ihrer Bevölkerung durch Importe zu verbessern. Der internationale Handel von Nahrungspflanzen soll allein im Jahr 2005 zu Süßwasser-Einsparungen im Wert von 2,4 Milliarden US-Dollar geführt haben. Seitdem hat der Agrarhandel stark zugenommen.
Die deutsche Landwirtschaft verschwendet kein Wasser
Die deutsche Landwirtschaft ist nur mit etwa 1 % am nationalen Gesamtwasserverbrauch beteiligt. Der Verbrauch des blauen Bewässerungswassers durch die hiesige Landwirtschaft macht sogar weniger als 0,1 % des deutschen Gesamtwasserverbrauchs aus. D.h. über 99 % des Wasserfußabdrucks
der landwirtschaftlichen Erzeugnisse entfällt bei uns auf Regenwasser. Bei der Regenlandwirtschaft
eine Knappheit zu suggerieren, ist irreführend: Denn der Regen fällt, ob wir ihn nutzen oder nicht. Er kann nicht eingespart werden.
Der "Wasserfußabdruck" der deutschen Tierproduktion
Der Wasserfußabdruck von tierischen Erzeugnissen auf der landwirtschaftlichen Stufe ergibt sich aus dem Trink- und Reinigungswasser. Zusätzlich wird für den Pflanzenbau Wasser benötigt. Dabei handelt es sich zu 99 % um grünes Wasser, da hierzulande i.d.R. keine Bewässerung nötig ist.
Bei der Fleisch- und Wurstproduktion ist blaues Wasser in verschiedenen Prozessen erforderlich, z.B. bei der Kühlung, dem Betrieb von Maschinen, der Reinigung. Dieses blaue Wasser macht aber nur einen sehr geringen Anteil von ca. 0,2 % am gesamten Wasserverbrauch für die Herstellung der tierischen Produkte aus.
4.000 l Wasser je kg Schweinefleisch – eine absurde Rechnung
Rechnet man die unterstellten 4.000 l virtuelles Wasser pro kg Schweinefleisch hoch, ergäbe das bei einem Mastschwein mit einem Schlachtgewicht von 94 kg Gewicht insgesamt 375.000 l Wasser. Beim derzeitigen Preis für blaues Wasser ergäben sich Kosten in Höhe von 700 Euro. Beim Rind käme man auf 15.000 Euro. Zum Glück fressen Rind und Schweine vor allem heimisch angebautes Futter für dessen Produktion i.d.R. nur Regenwasser genutzt wird.