Effiziente Milcherzeugung ermöglicht optimale Ressourcennutzung
Bei der Milcherzeugung gibt es international große Unterschiede. Deutschland erzeugt jährlich rund 33 Mio. Tonnen Rohmilch und ist somit Spitzenreiter in Europa. Für diese Milchmenge werden in Deutschland 3,9 Mio. Milchkühe gehalten. Im Vergleich: Brasilien erzeugt mit knapp 36 Mio. Tonnen annähernd gleich viel Milch, hält hierfür aber über 15 Mio. Milchkühe.
Welche Vorteile bietet eine effiziente Milcherzeugung? Weniger Kühe bedeuten weniger Um-weltauswirkungen (Methan, Ammoniak). Pro Liter Milch, der in Deutschland produziert wird, werden circa 1 kg CO2-Äquivalente freigesetzt. Das ist etwa halb so viel wie im weltweiten Durchschnitt. Weniger Kühe haben einen geringeren Flächenbedarf und sparen Ressourcen ein. Tatsächlich werden in Deutschland immer weniger Milchkühe gehalten; in den letzten 30 Jahren ist ein Rückgang um rund 30 Prozent zu verzeichnen. Deutschland gehört zu den führenden Milchproduzenten der Welt und kann mit einem Selbstversorgungsgrad von 117 Prozent sogar Milch und Milcherzeugnisse in den Export geben. Aufgrund der hohen Qualitätsstandards sind Milchprodukte Made in Germany
im Ausland sehr gefragt. Im Jahr 2019 exportierte Deutschland insgesamt rund 2,3 Mio. Tonnen Milch und Milchprodukte. Dabei profitieren Länder mit weniger guten Produktions- bzw. Umweltbedingungen vom Gunststandort Deutschland. Die wichtigsten Abnehmerländer sind die Niederlande, Italien und China. Nachhaltigkeitsziele nehmen in der deutschen Rinderzucht einen immer höheren Stellenwert ein. Anders als in der Vergangenheit wird die Milchleistung in der Zucht nur mit 36 Prozent bewertet, den Rest nehmen Fitness- und Langlebigkeitsparameter ein.
Die verfügbare landwirtschaftliche Nutzfläche wird ständig kleiner, gleichzeitig wächst die Bevölkerung. Die optimale Ressourcennutzung und Produktionseffizienz sind ein wichtiges Standbein nachhaltiger Lebensmittelerzeugung.