16.06.2016rss_feed

Antibiotikaeinsatz in der Landwirtschaft

Antibiotika sind wertvolle und unverzichtbare Arzneimittel. Seit ihrer Einführung vor über 60 Jahren haben sie sich zum wichtigsten Instrument für die Behandlung von bakteriellen Infektionskrankheiten entwickelt. In der Nutztierhaltung betrifft dies z.B. Atemwegserkrankungen, Durchfälle und Entzündungen der Milchdrüsen. Antibiotika hemmen das Wachstum von Bakterien und anderen Mikroorganismen bzw. töten sie ab. Wenn Mikroorganismen in Gegenwart eines Antibiotikums trotzdem wachsen, sind sie gegen den Wirkstoff resistent. Es ist eine natürliche Überlebensstrategie von Keimen, Resistenzen zu bilden. Antibiotika-Resistenzen haben in den letzten 10–15 Jahren deutlich zugenommen. Für ihre Entstehung, Vermehrung und Ausbreitung sind vor allem eine unsachgemäße Anwendung sowie eine mangelhafte Hygiene im Krankenhaus, aber auch bei Nutz- und Heimtieren und im Haushalt verantwortlich. Aktuelle wissenschaftliche Studien zeigen, dass der Ursprung von antibiotikaresistenten Keimen bei Mensch und Tier unterschiedlich ist.

Wenn nicht durch eine Impfung vorgebeugt werden kann, existieren derzeit keine ausreichenden Alternativen zu Antibiotika. Daher ist ihr verantwortungsbewusster, gezielter Einsatz sinnvoll und notwendig. Die Gabe von Antibiotika folgt der Empfehlung so wenig wie möglich, so viel wie nötig – ein Zurückfahren des Antibiotikaeinsatzes auf Null ist unrealistisch und unverantwortlich, denn man darf keinem kranken Tier eine angemessene Behandlung verwehren.

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