„Wir brauchen mehr Versorgungssicherheit durch heimische Produktion“
In Krisenzeiten wie der aktuellen Corona-Pandemie steigen der Wert und die Wertschätzung von Lebensmitteln. Darauf macht Niedersachsens Ernährungsministerin Barbara Otte-Kinast anlässlich des Tags der Lebensmittelverschwendung am 2. Mai aufmerksam: Während in den letzten Jahren Lebensmittel im Überfluss vorhanden waren und die Verschwendung stark angestiegen ist, machen wir uns plötzlich wieder Gedanken über eine sichere Versorgung.
Die Abhängigkeit von internationalen Warenströmen werde jetzt deutlich, so die Ministerin. Wir stellen fest: Nicht alles ist immer und endlos verfügbar. Lebensmittel gewinnen dadurch an Wert und wir gehen viel bewusster mit ihnen um.
Nach Berechnungen des Braunschweiger Thünen-Instituts werfen die privaten Haushalte in Deutschland jährlich etwa 75 Kilo pro Person Lebensmittel weg. Hinzu kommen rund zehn Liter Getränke, die in der Kanalisation landen. Derzeit sind einige Lieferketten unterbrochen und auch Hamsterkäufe haben dazu geführt, dass Regale im Supermarkt manchmal leer bleiben. Viele Tafeln bekommen vom Handel kaum noch Lebensmittel, um sie an Bedürftige zu verteilen. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach regionalen Lebensmitteln, etwa vom Direktvermarkter auf dem Bauern- oder Wochenmarkt und in den Hofläden. Ministerin Otte-Kinast: Viele Menschen meiden in diesen Tagen die großen Geschäfte, ordern Gemüsekisten oder gehen zum Bauern nebenan. Ich begrüße das sehr. In der Krise wird das mehr wertgeschätzt, was vor Ort wächst und gerade Saison hat.