VEZG fordert den LEH zum Umdenken auf
Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) zeigt sich von der jüngsten PR-Aktion des Discounters Penny nicht überrascht. Lebensmittel sind in Relation zu ihrer wahren Preiswürdigkeit massiv unterbewertet, so Matthias Frieß, Vorsitzender der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften.
Landwirte erhalten unter Berücksichtigung aller Nachhaltigkeitskriterien, zu denen auch eine gerechte Entlohnung der eingesetzten Arbeitskraft gehört, seit über 70 Jahren keine vollkostendeckenden Erzeugerpreise. Wir freuen uns, dass Penny das erkannt hat.
Bisher mussten Nahrungsmittel billig sein, damit Kaufkraft verfügbar ist, um die Konsumbereitschaft für andere Produkte der Industrie aufrecht zu erhalten. Heute müssen wir erkennen, dass aufgrund der steigenden Inflation und der sinkenden Kaufkraft die wahren Lebensmittelpreise
völlig unrealistisch geworden sind. Viel wäre gewonnen, wenn sich der LEH noch stärker zu regionalen Produkten bekennt. In Bezug auf eine nachhaltige Lebensmittelversorgung brauchen wir nicht noch mehr Globalisierung wie das vor dem Abschluss stehende Mercosur Handelsabkommen. Auf die Aktion der wahren Preise
für Importprodukte aus Übersee sind wir bereits heute gespannt.
Die Antwort kann daher aus Sicht der VEZG nur so lauten, dass der hiesige LEH noch stärker auf regionale und deutsche Erzeugnisse setzt und dies durch eine eindeutige Herkunftssicherung kenntlich macht, so Matthias Frieß.