Kaum Arzneirückstände in viehstarken Regionen – strenge Zulassungskriterien greifen
So wurden in einer Studie des Umweltbundesamtes und in Nachfolgestudien in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein an 48 Standorten in viehdichten Regionen Proben untersucht. Die Standorte wurden entsprechend den ungünstigsten Rahmenbedingungen ausgewählt. Dies bedeutet, dass Regionen mit hohen Viehbesatzdichten, sowie entsprechend kritischen Böden (sandig, sorptionsschwach) und oberflächennahem Grundwasser in die Beprobung einbezogen wurden. In einigen Fällen wurden Sulfonamide in sehr niedrigen Konzentrationen nachgewiesen. Bei zwei Befunden in höherer Konzentration geht man nach weiterführenden Untersuchungen davon aus, dass diese aus humanmedizinischen Anwendungen stammen.
Auch für die in der Vergangenheit vereinzelt in den oberen Bodenschichten nachgewiesenen Tetrazykline wurden neue Daten vorgelegt. Eine Umverteilung von Rückständen in das Grundwasser wird aus Expertensicht als äußerst unwahrscheinlich angesehen, da die Wirkstoffe über die Zeit unter anderem zunehmend fester an die Bodenbestandteile gebunden werden.