29.03.2018rss_feed

Es gibt kein "Null-Risiko"

Bei der Diskussion um Rückstände und Gesundheitsrisiken werden Gefahren häufig mit Risiken verwechselt. So ist die Gefahr, bei einem Flugzeugabsturz ums Leben zu kommen, ungleich höher, als bei einem Autounfall. Das Risiko aber um ein Vielfaches geringer. In Deutschland kommen Flugzeughavarien so gut wie nie vor.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussionen um Antibiotika- oder Pflanzenschutzmittelrückstände in Lebensmitteln sei an ein Interview erinnert, das Anja Tittes, Metro, mit Prof. Dr. Ulrich Nöhle bereits 2017 geführt hat. Dabei ging es um das hohe Niveau der Lebensmittelsicherheit in Deutschland, die Mechanismen im Krisenfall und die richtige Informationspolitik.
Die EU-Kommission hat in diesem Zusammenhang deutlich gemacht, dass auch genehmigungspflichtige Gesetzesentwürfe ausreichend (Risiko) begründet sein müssen. Hintergrund war das geplante Verbot der Kärntner Landesregierung, das Pflanzenschutzmittel Glyphosat in Kärnten einzusetzen. Sich nur auf das Vorsorgeprinzip zu berufen und dafür spezifische ökologische oder landwirtschaftliche Bedingungen zu nennen, sei für ein Verbot zu wenig.

Prof. Dr. Ulrich Nöhle ist öffentlich bestellter Sachverständiger für Lebensmittelsicherheit und lehrt als Honorarprofessor für Qualitätsmanagement an der TU Braunschweig

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