Entzug landwirtschaftlicher Flächen geht ungebremst weiter
RLV - Über die Entwicklung des Flächenverbrauchs in NRW hat das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz in seinem Flächenbericht 2017/2018 informiert, der vergangene Woche veröffentlicht wurde. Im Zeitraum von 1996 bis 2015 ging der Umfang landwirtschaftlich genutzter Flächen um 1 187 km² zurück. Allein in den letzten beiden Jahren, auf die sich der Bericht bezieht, haben die landwirtschaftlichen Nutzflächen um weitere 171 km² abgenommen. Das mache etwa die Fläche der Stadt Aachen aus, so der RLV in einer aktuellen Pressemeldung.
Die angedachte Bundeskompensationsverordnung wird diese Entwicklung vermutlich nicht bremsen können. Mit der VO sollen Infrastrukturvorhaben (Errichtung von Stromtrassen und Offshore-Windenergieanlagen) zur schnellen Realisierung der Energiewende beschleunigt, dabei aber landwirtschaftliche Belange berücksichtigt werden. So sollen künftig Land- und Forstwirtschaftsbehörden stets beteiligt werden, wenn agrarstrukturelle Belange betroffen sein könnten. Die Bewertung agrarstruktureller Belange muss diesen Behörden vorbehalten bleiben und darf nicht ausschließlich in das Ermessen der Zulassungsbehörde fallen.