16.01.2019rss_feed

Der Harte Brexit und die Folgen für die deutsche Landwirtschaft

Gestern wurde in England über den ausgehandelten Vertrag der EU mit England zum Ausstieg abgestimmt - und mit deutlicher Mehrheit abgelehnt. Käme es zu einem Harten Brexit hätte das nach Einschätzung von Branchenkennern negative Folgen für die deutsche Landwirtschaft.

Der Milchindustrieverband (MIV) teilt in einer aktuellen Pressemeldung mit: Das Vereinigte Königreich (VKR) ist ein großer Nettoimporteur bei Milch und Milcherzeugnissen und kauft insbesondere in der Republik Irland viele Lebensmittel wie Milchprodukte ein. Wenn nun bei einem harten Brexit das VKR Drittlandszölle gegenüber EU-Ware erhebt, müssten die Produktpreise deutlich angehoben werden. Der Handel droht dadurch zum Erliegen zu kommen. Nicht nur Deutschland hat Sorgen um seinen direkten Export nach Großbritannien. Es muss auch betrachtet werden, wohin andere Länder – nicht nur Irland – dann ihre für Großbritannien vorgesehenen Milcherzeugnisse verkaufen.

Der Bayerische Bauernverband teilt diese Meinung und schätzt die Lage ähnlich dramatisch für deutsche Bauern ein. In einer Pressemeldung vom 14.01. heißt es: Ohne Rechtssicherheit oder Übergangsfristen wären auch enorme Folgen für die bayerischen Bauern die Folge, sagte Bauernpräsident Walter Heidl am Dienstag beim Neujahrs-Pressegespräch des Bayerischen Bauernverbandes in München. Im Moment werden landwirtschaftliche Erzeugnisse – insbesondere Milch und Fleisch – im Wert von 4,7 Milliarden Euro von Deutschland an Großbritannien geliefert.

Der Deutsche Bauernverband hebt in einer aktuellen Pressemeldung
den Wert offener Märkte" hervor. Der Agrar-Exportüberschuss Deutschlands liegt gegenüber Großbritannien bei rund 3,5 Milliarden Euro und ist damit fast doppelt so groß, wie der gesamte Exportwert in die USA.

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