Agrarausschuss thematisiert Zukunft der Thüringer Schweinehaltung
Die Mitglieder des Thüringer Ausschusses für Infrastruktur, Landwirtschaft und Forsten (ALF) haben sich bereits zum zweiten Mal in 2023 mit der Zukunft der Schweinehaltung in Thüringen
befasst: Am 31. August nutzten sie eine auswärtige Ausschusssitzung, um ein mündliches Anhörungsverfahren durchzuführen und IGS Thüringen e.V. sowie TBV Erfurt e.V. als Sachverständige einzuladen.
Der Schwerpunkt lag dabei darauf, durch und mit der Besichtigung der Tierproduktion Alkersleben GmbH, einem Mitgliedsbetrieb der IGS Thüringen e.V., die drängendsten Probleme der Schweinehalter zu veranschaulichen. Mit einer gemeinsamen Stellungnahme hatten IGS und TBV im Vorfeld bereits Lösungsvorschläge zur Diskussion gestellt. Nach der letzten Bestandserhebung vom Mai 2023 werden im Freistaat aktuell mit 617.300 Schweinen (TLS, 2023) nur noch 80% der Tiere gehalten, die vor 20 Jahren in Thüringer Ställen standen. Im Bratwurstland Thüringen liegt der Selbstversorgungsgrad mit regionalen Schweinefleischprodukten aktuell bei einem Pro-Kopf-Verbrauch von 40,2 kg bei 69%. Die vielfältigen Herausforderungen stellen die Zukunft der konventionellen Schweinehalter im Freistaat und in Deutschland grundsätzlich in Frage. Wir wollen weiter Schweine in Thüringen halten, entsprechend den Wünschen der Verbraucher nach mehr Tierwohl und mit höheren Platzangeboten zukunftsfähig aber gleichzeitig auch wirtschaftlich. Dafür brauchen wir verlässliche politische Weichenstellungen. Um diese vorzubereiten bzw. umzusetzen, benötigen wir ihre Unterstützung
, so Betriebsleiterin Melanie Große Vorspohl bei der Begrüßung der mehr als 25 Besucher umfassenden Gruppe von Landespolitikern aller Parteien, darunter auch Ministerin Susanna Karawanskij.